Lancet-Veröffentlichung des Jahres 2004: Warnung vor Psychopharmaka war Veröffentlichung des Jahres
Die im April ausgesprochene Warnung vor dem Einsatz bestimmter Antidepressiva bei Jugendlichen wurde von der Redaktion der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet zur "Veröffentlichung des Jahres 2004" gekürt [1].
Craig Whittington vom University College London war bei der Auswertung von Studien zu dem Schluss gekommen, dass so genannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) bei suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen nicht besser als ein Placebo wirken. Bei manchen der jungen Patienten waren sogar verstärkt Selbstmordgedanken aufgetreten; SSRIs sollten daher bei ihnen nicht weiter eingesetzt werden [2]. Die gleiche Warnung sprachen auch Wissenschaftler um Jon Jureidini von der Frauen- und Kinderklinik im australischen North Adelaide aus [3].
Beide Forschergruppen hatten neben publizierten Ergebnissen auch unveröffentlichte Daten ausgewertet. Die Pharmaindustrie wurde daraufhin scharf kritisiert, sie hätten unliebsame Studienergebnisse verheimlicht. Das britische Unternehmen GlaxoSmithKline sah sich gezwungen, 2,5 Millionen Dollar zahlen, um eine Klage der New Yorker Staatsanwaltschaft abzuwenden. Ab dem 1. Juli 2005 wollen die wichtigsten medizinischen Fachjournale nur noch vorher registrierte Studien akzeptieren, damit auch negative Ergebnisse bekannt werden können.
Außerdem ragen nach Ansicht von Lancet-Chefredakteur Richard Horton zwei weitere Publikationen hervor: Im Juli beschrieb der bereits emeritierte britische Krebsforscher Richard Doll die Auswirkungen des Rauchens auf die Sterblichkeitsrate britischer Ärzte über einem Zeitraum von fünfzig Jahren [4]. Und im September stellten Forscher um Salim Yusuf von der kanadischen McMaster-Universität die Ergebnisse der internationalen Studie "Inter-Heart" vor, bei der die Herzinfarkt-Risiken in 52 Ländern der Erde untersucht worden sind [5, 6].
Craig Whittington vom University College London war bei der Auswertung von Studien zu dem Schluss gekommen, dass so genannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) bei suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen nicht besser als ein Placebo wirken. Bei manchen der jungen Patienten waren sogar verstärkt Selbstmordgedanken aufgetreten; SSRIs sollten daher bei ihnen nicht weiter eingesetzt werden [2]. Die gleiche Warnung sprachen auch Wissenschaftler um Jon Jureidini von der Frauen- und Kinderklinik im australischen North Adelaide aus [3].
Beide Forschergruppen hatten neben publizierten Ergebnissen auch unveröffentlichte Daten ausgewertet. Die Pharmaindustrie wurde daraufhin scharf kritisiert, sie hätten unliebsame Studienergebnisse verheimlicht. Das britische Unternehmen GlaxoSmithKline sah sich gezwungen, 2,5 Millionen Dollar zahlen, um eine Klage der New Yorker Staatsanwaltschaft abzuwenden. Ab dem 1. Juli 2005 wollen die wichtigsten medizinischen Fachjournale nur noch vorher registrierte Studien akzeptieren, damit auch negative Ergebnisse bekannt werden können.
Außerdem ragen nach Ansicht von Lancet-Chefredakteur Richard Horton zwei weitere Publikationen hervor: Im Juli beschrieb der bereits emeritierte britische Krebsforscher Richard Doll die Auswirkungen des Rauchens auf die Sterblichkeitsrate britischer Ärzte über einem Zeitraum von fünfzig Jahren [4]. Und im September stellten Forscher um Salim Yusuf von der kanadischen McMaster-Universität die Ergebnisse der internationalen Studie "Inter-Heart" vor, bei der die Herzinfarkt-Risiken in 52 Ländern der Erde untersucht worden sind [5, 6].
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