News: Warum aus einer Nase Kokain schnell zwei werden
Ist ein Gehirn über längere Zeit Kokain ausgesetzt, so reagiert es langfristig auf die Reize. Seine Nervenzellen verändern sich. Als erste Reaktion wird die Produktion eines bestimmten Gehirn-Proteins angekurbelt, der so genannten Cyclin-abhängigen Kinase 5 (Cdk5). Dieser Anstieg zeigte sich bei transgenen Mäusen, denen die Forscher wiederholt Kokain injizierten. Äußerlich waren die Nager sehr zappelig. Ihre motorische Aktivität beschleunigte sich und steigerte sich in manchen Fällen auf das Doppelte. Doch der Körper wehrte sich gegen die Hyperaktivität, indem er vermehrt das Protein Cdk5 ausschüttete. Denn dies greift in den Stoffwechsel eines zweiten Gehirn-Proteins ein, des so genannten DARPP-32-Proteins. Dieses wirkt wiederum auf den Wirkmechanismus des Botenstoffes Dopamin, indem es die Sensibilität seiner Rezeptoren vermindert.
Da der Botenstoff Dopamin letztendlich durch die Veränderungen im Gehirn immer weniger wirkt, braucht das Gehirn immer mehr Droge, um in den gewünschten Zustand zu gelangen. "Nun wissen wir, dass der Konsument die Dosis erhöhen muss, um den erwarteten Level zu erreichen", sagt Nestler. "Die Studie gibt uns Einblicke in die Art und Weise, wie die Droge im Gehirn wirkt, wie sie chemische Veränderungen produziert, die zur Abhängigkeit führen." Und so gewöhnt sich das Gehirn an immer größere Mengen und die Abhängigkeit steigt. Aber die Ergebnisse bieten sicherlich einen Anhaltspunkt, um an Ersatzstoffen zu arbeiten.
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