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Am Steuer: Warum Autofahrer beim Lenken zucken

Ein grundlegender neurologischer Mechanismus lässt uns unruhiger fahren.

Menschen steuern Fahrzeuge instinktiv, so, als wenn sie mit den Händen Gegenstände greifen würden. Das behaupten nun Forscher von der Chalmers-Universität in Stockholm auf der Basis von 1000 Stunden im Straßenverkehr gemessener Lenkbewegungen. Normalerweise steuert man zum Beispiel mit einem Auto kontinuierlich die Straße entlang – schon seit den 1940er Jahren aber ist bekannt, dass es von diesem so genannten Tracking ruckartige Abweichungen gibt. Ursache ist nach Ansicht von Ola Benderius und Gustav Markkula, dass Menschen in besonderen Situationen quasi mit dem Greifreflex lenken.

Wenn Menschen nach Gegenständen greifen, orientieren sie sich dabei an der Entfernung zum Ziel – je weiter der gewünschte Gegenstand weg ist, desto schneller bewegen sie die Hand. Das Ergebnis ist, dass die Greifbewegung unabhängig von der Entfernung des Gegenstands immer etwa gleich lange dauert. Übertragen aufs Lenken bedeutet das nach der Erkenntnis von Benderius und Markkula, dass plötzliche, starke Lenkbewegungen nahezu immer zu heftig sind – nach den Fahrdaten in etwa 19 von 20 der insgesamt etwa 13 000 untersuchten Korrekturbewegungen. Die Forscher hoffen nun, mit diesen Daten Fahrassistenzsysteme zu programmieren, die diese Tendenz zum Übersteuern abmildern.

  • Quellen
Proceedings of the Human Factors and Ergonomics Society 58th Annual Meeting, 2014

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