Zoologie: Warum die Giraffe einen langen Hals hat
Unter den Vorfahren unserer Giraffen (Giraffa camelopardalis) findet sich aber auch ein elchbullengroßer Geselle, der seinen Hals bereits auf das rund Dreifache ausfahren konnte, um Blätter von Bäumen rupfen und ohne seine weitere Umgebung abgrasen zu können. Diese Fähigkeit lesen Forscher zumindest aus einigen besonders gut erhaltenen und vollständigen Halswirbelknochen verschiedener Fossilexemplare des längst ausgestorbenen Samotherium major. Samotherium hatte wie fast alle Säuger von der Maus bis zur Giraffe sieben Halswirbel und einen Hals von ausgewachsen etwa einem Meter Länge. Tiere dieser Art durchstreiften vor rund sieben Millionen Jahren die offenen Waldlandschaften Eurasiens.
Die Fossilanalyse mit weiteren Verwandten aus verschiedenen Museen bestätigt, was Zoologen schon früher gemutmaßt hatten: Alle heutigen Giraffen – es gibt mehrere Unterarten in Afrika südlich der Sahara – stammen aus einer Linie mit Tieren, die ein wenig einem modernen Okapi ähneln. Tatsächlich entspringen die Okapis neben den Giraffen der Urgiraffenverwandtschaft. Schon die ersten Tiere dieser alten Gruppe hatten eine Tendenz zum längeren Hals, noch bevor die eigentlichen Giraffen vor rund 16 Millionen Jahren überhaupt entstanden.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben