Klima: Temperaturkapriolen im Juli
Während der letzten Wochen spielten die Temperaturverhältnisse auf der Nordhalbkugel etwas verrückt, zeigt eine Auswertung der NASA: In Regionen, in denen es zu dieser Jahreszeit heiß sein sollte wie am Mittelmeer oder im Südosten der USA, war es eher lau. Dagegen litten sonst eher kühle Regionen wie Skandinavien oder Teile Kanadas und Alaskas unter rekordverdächtiger Hitze. Teilweise war es am Polarkreis heißer als beispielsweise in Italien. Dementsprechend zweigeteilt war unter anderem Europa, dessen Westhälfte niedrigere Temperaturen als im Monatsmittel der Jahre 2005 bis 2013 aufwies (blaue Farben), während Ost- und Nordeuropa unter erhöhten Werten brütete. Dieses Muster wiederholte sich auch in Sibirien, wo am westlichen und östlichen Ende kühlere Bedingungen herrschten als im Zentrum.
Schuld an den Kapriolen war – wie so oft in diesem Jahr – unter anderem der Jetstream, der stark mäandrierte und dabei kühle Luft nach Süden transportierte, wenn er in diese Richtung ausbuchtete, und umgekehrt. Dazu entwickelten sich einige blockierende Hochdruckgebiete wie dasjenige über Skandinavien, das seit Wochen ortsfest ist: Das schöne Wetter und die zu dieser Jahreszeit nahezu ununterbrochene Sonneneinstrahlung sorgten dafür, dass sich eine richtige Wärmeglocke über diesen Regionen entwickelte, während der stabile Hochdruck alle Tiefs abblockte und umleitete. Die Karte sollte allerdings nicht täuschen: Auch in Deutschland war es überdurchschnittlich warm, wenn man 2014 nicht mit den ebenfalls warmen Jahren 2005 bis 2013 vergleicht, sondern mit einem noch längeren Zeitraum. Betrachtet man die Jahre von 1981 bis 2010, lagen die Juliwerte hier zu Lande 1,2 Grad Celsius über dem Mittel.
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