Universum: Warum fehlen Pulsare im Zentrum unserer Galaxie?
Eigentlich sollte es im Zentrum unserer Galaxie mindestens 50 Pulsare geben, schätzen Astronomen. Tatsächlich nachweisen konnten sie bislang aber nur einen. Vermutet wurde unter anderem, dass sie sich vielleicht hinter einer Art Mattscheibe aus heißem Gas "verstecken", weshalb man sie kaum nachweisen kann. Nun legen Joseph Bramante von der Notre Dame University und Tim Linden von der University of Chicago neue Berechnungen vor, dass ein besonderer Stoff der Grund für die fehlenden Neutronensterne in unserem Galaxienmittelpunkt sein könnte: die Dunkle Materie. Sie kommt den kosmologischen Theorien zufolge besonders geballt im galaktischen Zentrum vor – und sammelt sich dort wiederum vor allem an den Pulsaren an.
Dadurch würden die Neutronensterne immer dichter und schwerer, bis sie unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenbrechen und zu Schwarzen Löchern mutieren. Auch diese Idee ist nicht ganz neu, doch Bramante und Linden legen mit ihren Simulationen einen konkreten Mechanismus vor: Er bezieht die so genannte asymmetrische Dunkle Materie ein, die im Gegensatz zur "normalen" Dunklen Materie ebenso entsprechende Antiteilchen als Gegenpart haben. Pulsare mit ihrer extremen Gravitation ziehen diese asymmetrische Dunkle Materie an und sammeln sie in ihrem Inneren – bis sie unter der eigenen Masse und Schwerkraft kollabieren. Da die Dichte der Dunklen Materie nach Außen hin in der Galaxie abnimmt, können die Pulsare dort älter werden, so die Physiker, die zugeben, dass ihre Theorie sehr spekulativ ist. Ließe sich dieses Muster jedoch bestätigen, wäre dies ein deutlicher Beleg, wie Dunkle Materie wiederum die Pulsare beeinflusst und warum es asymmetrische Dunkle Materie gibt.
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