Sozialverhalten: Warum Fußballfans so gerne Bier trinken
Exzessiver Alkoholkonsum von Fußballfans ist einer Studie zufolge oft nichts weiter als eine Übersprungshandlung, die speziell bei jungen Männern mit ihrem Verständnis von Männlichkeit zusammenhängt. Weil sie selbst nicht ihren Mann auf dem Rasen stehen können, kompensieren sie dies durch eine andere Verhaltensweise, die sie für ebenfalls typisch maskulin halten.
Dies jedenfalls behaupten britische Psychologen nach einer Studie, bei der junge Londoner zwischen 18 und 21 Jahren nach ihren Verhaltensweisen und Vorstellungen befragt wurden. In dieser Altersgruppe ist für viele ein maskulines Rollenbild erstrebenswert, das von emotionaler und physischer Härte geprägt und mit einer hohen Risikobereitschaft verbunden ist, so Studienleiter Richard de Visser von der Universität Sussex. Wenn solche Männer mit ihrer sportlichen Leistung unzufrieden seien, kompensierten sie dies häufig durch Alkoholkonsum, Missbrauch illegaler Drogen oder riskantem Verhalten im und beim Verkehr. Von diesem Phänomen seien viele in dieser Altersgruppe betroffen – was nicht ohne Folgen für die Gesundheit und Gesellschaft bleibe.
Ein Umdenken sei also erforderlich, so das Fazit der Forscher. Was man ihrer Meinung nach dazu braucht sind dabei nicht neue Männer, sondern einfach eine gesündere Vorstellung von Männlichkeit.
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