Biologie: Warum quengelnde Küken manchmal den Kürzeren ziehen
Vogeleltern haben in aller Regel viele Mäuler zu stopfen. Welche Küken allerdings die meiste Aufmerksamkeit bei der Fütterung bekommen, ist von Art zu Art verschieden: Während manche Vögel vor allem jene Jungtiere füttern, die besonders laut und bedürftig betteln, ignorieren andere die Rufe ihres Nachwuchses und stopfen das Futter manchmal sogar regelrecht jenen Küken ins Maul, die bereits besonders gut genährt sind. Dass sich diese unterschiedlichen Füttertaktiken im Laufe der Zeit entwickelt haben, hängt offenbar zu einem großen Teil auch mit den Umweltbedingungen zusammen, denen die Tiere ausgesetzt sind, wie Forscher um Stuart West von der University of Oxford nun im Fachmagazin "Nature Communications" berichten.
Die Wissenschaftler werteten insgesamt 306 Studien aus, die sich in der Vergangenheit mit den Füttergewohnheiten von mehr als 140 Vogelarten aus der ganzen Welt beschäftigten. Dabei entdeckten sie, dass Vogeleltern vor allem dann dazu tendieren, lieber einzelne Küken in guter Verfassung zu mästen und den übrigen Nachwuchs zu ignorieren, wenn die Bedingungen unvorhersehbar sind und das Nahrungsangebot ohnehin knapp ist. Ist die Futterbeschaffung dagegen einfach, wenden sie sich eher bettelnden Küken zu, die schlechter ernährt sind als ihre Geschwister. Das könnte schließlich dafür gesorgt haben, dass Vogeleltern je nach Art auf unterschiedliche Signale bei der Fütterung achten, so die Forscher.
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