Verhalten: Warum reitet die Ginsterkatze auf dem Nashorn (Video)?
2014 beobachteten Biologen und Ranger um Simon Morgan von der südafrikanischen Naturschutzorganisation Wildlife Act erstmals ein seltsames Verhalten südafrikanischer Großfleck-Ginsterkatzen (Genetta maculata) : Mehrfach ritt ein Individuum dieser Schleichkatzenart auf einem Breitmaulnashorn und afrikanischen Büffeln (Bilder hinter dem Link). Doch das scheint keine merkwürdige Laune der Natur zu sein, wie nun weitere Aufnahmen der Art belegen – so reitet eine Ginsterkatze auf einem Spitzmaulnashorn durch die südafrikanische Nacht, wie Bilder einer Kamerafalle enthüllen. Und das aus gutem Grund, wie der Wildtierbiologe Craig Sholley von der African Wildlife Foundation gegenüber "National Geographic" äußert: Mit Hilfe der großen Pflanzenfresser gelange auch die Ginsterkatze leichter an Nahrung.
Die kleinen nachtaktiven Raubtiere suchen häufig Bäume auf, um dort zu jagen oder nach Beute am Boden zu spähen – Nashörner und Büffel böten demnach eine mobile Spähposition. Zudem schrecken die Tiere beim Fressen und Laufen zahlreiche Insekten und Kleinsäuger auf, die wiederum zum Nahrungsspektrum der Schleichkatzen zählen. Ein ähnliches Verhalten zeigen verschiedene Vögel wie beispielsweise Kuhreiher oder Fliegenschnäpper, die regelmäßig auf einem Säugetieransitz beobachtet werden. Womöglich suchten die Tiere sogar nach Parasiten auf den massigen Körpern ihrer Transporteure, die eine willkommene Zusatzbeute darstellen könnten. Im Video scheint das Nashorn aber irgendwann genug von seinem Reiter zu haben: Es galoppiert davon und versucht, die Ginsterkatze abzuschütteln – die sich von diesem Rodeo jedoch zumindest bis zum Ende des Films nicht beeindrucken lässt.
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