News: Warum wir uns an finanziellen Sorgen die Zähne ausbeißen
Menschen, die allerdings mit ihrer finanziellen Belastung auf aktive und praktische Weise umgehen können, anstatt die Probleme zu verdrängen, wiesen wie Menschen ohne Geldsorgen kein höheres Risiko für schwere Parodontose auf (Journal of Periodontology vom Juli 1999).
Genco und seine Kollegen beobachteten mehr als 1400 Menschen im Alter zwischen 25 und 74 Jahren. In der noch laufenden Studie wird zum ersten Mal die Beziehung von Parodontose und Streß, Sorgen und Bewältigung in einer großen Population untersucht. Um die Streßursache im Alltag der Teilnehmer zu identifizieren und abzuwägen (Kinder, Ehegatten, finanzielle Belastung, Leben als Single und Streß am Arbeitsplatz) und die Fähigkeit zur Streßbewältigung zu messen, wurden psychologische Tests durchgeführt.
Die finanzielle Belastung erfaßten die Wissenschaftler mit neun Fragen wie zum Beispiel: Können Sie sich derzeit ein Heim leisten, das groß genug ist? Haben Sie Probleme, den monatlichen Zahlungsverpflichtungen für Ihre Familie nachzukommen? Und wie oft haben Sie nicht genügend Geld, um sich die Nahrungsmittel, Kleider, medizinische Versorgung oder Freizeitaktivitäten leisten zu können, die Sie und Ihre Familie brauchen oder möchten?
"Die gute Nachricht ist, daß viele der Risikofaktoren für Parodontose, wie zum Beispiel unzureichende Mundhygiene und seltene professionelle Pflege, mit geringem Aufwand an Zeit und Geld gesteuert werden können", sagte Robert Schoor, der Präsident der American Academy of Periodontology. Und da Parodontose auch ein Risikofaktor bei Herzerkrankungen, Erkrankungen der Atemwege und Komplikationen bei Diabetes ist, sollten die Menschen alles tun, um die Gesundheit ihrer Zähne zu schützen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 10.2.1998
"Bessere Behandlung bei Parodontose"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 16.1.1998
"Kann Parodontose von einem Familienmitglied erworben werden?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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