Sexy Echolot: Was Fledermausmännchen attraktiv macht
Ohne Licht ist es schwer, den richtigen Partner auszumachen, denn die üblichen Attraktivitätssignale – wie zum Beispiel ein stattliches Geweih – sind nicht erkennbar. Wie also finden Fledermauspärchen zueinander? Ein Team um Sébastien Puechmaille von der Universität Greifswald ist diesem Problem am Beispiel der Meheley-Hufeisennase (Rhinolophus mehelyi) auf den Grund gegangen.
Besonders attraktiv finden demnach Fledermausweibchen diejenigen Artgenossen, die mit besonders hoher Stimme auf Beutefang gehen: Je höher deren Stimmlage, desto häufiger verpaarten diese sich, beobachteten die Forscher. Bemerkenswert ist, dass die Männchen für den höheren Paarungserfolg ein handfestes Handicap hinnehmen müssen. Denn wegen der höheren Frequenz können sie bei der Jagd ihr Echolot nicht so effektiv einsetzen wie mit einer tieferen Stimme.
Damit erfüllt die hohe Stimmlage die typische evolutionsbiologische Funktion als Fitnesssignal: Weil sich nur die besonders kräftigen und gesunden Männchen die Fistelstimme leisten können, lohnt es sich für die Weibchen, die hohen Rufer bei der Partnersuche zu bevorzugen.
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