News: Was fliegt denn da?
Das größte Gefährdungspotential geht von Luftkeimen wie Bakterien oder Pilzen aus. Sind zu viele davon in der Luft, kann es dazu führen, daß die Produkte die geforderte Qualität nicht erreichen. Aber auch Staub oder Mineralien wirken sich störend auf die Güte der Produkte aus. Der Nachweis biotischer Partikel dauert bisher mehrere Tage, so daß ein direkter Rückschluß auf die Fehlerquellen nicht möglich ist. Anders beim zweistufigen Verfahren der Fraunhofer-Forscher: Luft wird aus der Produktionsumgebung abgesaugt und durch einen – vom Projektteam entwickelten – optischen Partikelzähler gelenkt. Ein Laserstrahl scannt durch den Partikelstrom. Je nach Größe, Art und Beschaffenheit bewirken die Teilchen unterschiedliche Lichtstreueffekte. So ermitteln die Forscher den Anteil der abiotischen Partikel. Um die biotischen Teilchen zu detektieren, erhitzen sie den Luftstrom. Dadurch verlieren die Luftkeime Wasser und schrumpfen, die Proteine denaturieren. Wenn sie anschließend durch den zweiten Partikelzähler geleitet werden, lassen sich aufgrund der veränderten Streulichtsignale genaue Aussagen über Art, Größe und Anzahl der in der Luft vorkommenden Partikel machen.
Das Verfahren zur Online-Differenzierung luftgetragener Partikel wurde zum Patent angemeldet. "Mit dem Meßgerät können wir schnell und frühzeitig die mikrobielle Belastung von Luft nachweisen", erzählt Andreas Schüle aus dem IPA. "Das ermöglicht eine umgehende Reaktion auf zu hohe Belastungen und eine sichere Produktion mit hoher Qualität". Bislang gibt es den Partikelzähler als Laborprototyp.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.