Erdgeschichte: Was schlug in Sudbury ein?
Vor rund 1,9 Milliarden Jahren schlug ein gewaltiger Komet auf der Erde ein – und schuf dabei das Sudbury-Becken im kanadischen Bundesstaat Ontario: der zweitgrößte Einschlagkrater der Erde, der bislang entdeckt wurde und bis heute nachweisbar ist. Unklar war aber bislang, welche Art Geschoss hier niederging und die Region mit Erzen wie Kupfer, Nickel und Palladium anreicherte. Ein reiner Komet konnte es nicht sein, weil dieser vor allem aus Eis und Staub besteht. Joseph Petrus von der University of Sudbury und seine Kollegen untersuchten deshalb ein weiteres Mal den Gesteinschemismus von Proben aus dem Krater. Auf der Erde selbst verarmte die Kruste in der frühen Erdgeschichte an bestimmten Bestandteilen, weil schwere, so genannte siderophile Elemente wie Iridium oder Gold in Richtung Erdkern sanken. Asteroiden und Kometen weisen dagegen deutlich höhere Gehalte auf. Die Konzentration und Verteilung entsprechender siderophiler Elemente im Gestein des unmittelbaren Einschlagskraters sowie im weiteren Umfeld, wo der Aufprall die Kruste aufschmolz, wies den Geologen letztlich den Weg.
Demnach traf hier ein riesiger Komet mit darin eingeschlossenen großen Asteroidenbrocken auf die Erde, also eine Mischung aus Eis und Staub, in die Felsen eingelagert waren. Neu datierte Zirkonminerale, die sich in der Schmelze kristallisierten, weisen auf ein Alter des Kraters von 1,9 Milliarden Jahren hin. Damals ging der Komet ins Schelfmeer des frühen Superkontinents Nuna nieder und hinterließ einen elliptischen Krater der 60 mal 30 Kilometer groß ist; Trümmerteile flogen mehrere tausend Kilometer weit. Inwiefern der Einschlag das Leben beeinträchtigte, ist ungeklärt. Damals lebten allerdings ohnehin nur einzellige Organismen auf der Erde, so Petrus.
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