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Small Talk oder tiefsinnige Gespräche?: Was uns glücklicher macht

Beeinflussen die Gespräche, die wir über den Tag verteilt führen, wie wir uns fühlen? Ja, sagen Psychologen, die bei über 400 Probanden tagelang mithörten.
Freundinnen

Wer über den Tag verteilt häufig gute Gespräche führt, ist insgesamt glücklicher als jemand, der nur wenig oder nur sehr oberflächlich mit anderen Menschen spricht. Das zeigt eine Studie an insgesamt 486 Menschen, die ein Team um Matthias Mehl von der University of Arizona in Tucson durchgeführt hat. Erstaunlicherweise mache die Persönlichkeit eines Menschen dabei keinen nennenswerten Unterschied, so die Forscher: Auch Introvertierte würden vom gehaltvollen Austausch mit anderen profitieren.

Ihre Ergebnisse publizieren die Forscher im Fachmagazin »Psychological Science«. Wer wie viel wie tiefschürfend mit anderen sprach, erfassten sie mit Hilfe kleiner Audiorekorder, die ihre Versuchspersonen von morgens bis abends trugen. An zufällig ausgewählten Zeitpunkten schaltete sich das Gerät für eine kurze Zeitspanne ein und zeichnete alles auf, was der Proband währenddessen hörte. Gleichzeitig protokollierten die Teilnehmer immer wieder, wie sie sich fühlten.

Small Talk, laut Mehl »Gespräche, bei denen beide Gesprächspartner weggehen und danach genauso viel – oder wenig – übereinander wissen wie vorher«, erwies sich als neutral, was das Wohlbefinden der Versuchsteilnehmer anging, es machte sie weder glücklicher noch unglücklicher. Damit korrigieren sie ihre eigenen Ergebnisse aus einer früheren Studie, bei der sie an einer deutlich kleineren Probandengruppe noch beobachtet hatten, dass oberflächliche Plauderei schlecht für die Stimmung der Teilnehmer war.

Nun zeigte sich jedoch: Unzufrieden waren in der Regel nur die Probanden, die mit gar niemandem sprachen. »Glückliches Leben ist soziales Leben«, so Mehl. Und in diesem Sinn sei auch Small Talk nicht gering zu achten – als Türöffner für eine inhaltsreichere und damit lohnendere Konversation: »Ich würde gerne einmal Menschen im Experiment gute Gespräche ›verschreiben‹ und schauen, ob sich das auf ihr Wohlbefinden auswirkt.«

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