Wahrnehmung: Was wissen Kröten von Erdbeben?
Dass Tiere drohende Erdbeben schon im Vorfeld registrieren und die drohende Gefahr durch auffälliges Verhalten anzeigen, darüber gibt es viele meist schlecht belegte Anekdoten. Britische Wissenschaftler hatten jetzt mehr Glück: Für eine Studie beobachteten sie Kröten am italienischen See San Ruffino, als dort die Erde bebte. Ihre Beobachtungen sind möglicherweise ein Indiz dafür, dass die Tiere sich ankündigende Erdbeben mehrere Tage vorher wahrnehmen können.
Für die Kröten fiel das Erdbeben vom 6. April 2009 mitten in die heiße Phase der Paarungszeit, und fast hundert paarungswillige Erdkröten (Bufo bufo) hatten sich im Untersuchungsgebiet der Biologin Rachel Grant versammelt, um die nächste Amphibiengeneration in die Welt zu setzen. Doch plötzlich geschah etwas Ungewöhnliches: Fünf Tage vor dem Beben verschwanden nahezu alle Männchen von der Bildfläche. Erst in der Vollmondnacht zwei Tage nach dem Ereignis tauchten einige von ihnen auf, um sich fortzupflanzen, jedoch deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Nach dem Akt verschwanden sie wieder. Erst mehr als zwei Wochen später kehrten die Tiere in ihr angestammtes Revier zurück.
Was die Tiere zu diesem Verhalten bewogen hat, ist noch völlig unklar, sicher ist nur, dass es ungewöhnlich ist. Normalerweise, schreiben die Biologen, bleiben die männlichen Tiere vor Ort, bis die Laichphase vorbei ist. In der Vergangenheit haben Forscher eine ganze Reihe möglicher Signale ins Spiel gebracht, die von Bodenverschiebungen und chemischen Signalen wie einer Zunahme des Edelgases Radon bis hin zu elektromagnetischen Feldern reicht.
Tatsächlich zitieren Grant und Hallday eine Untersuchung, in der zeitgleich mit dem mysteriösen Krötenschwund eine Veränderung der Ionosphäre auftrat, einer elektrisch geladenen Atmosphärenschicht oberhalb von 80 Kilometern Höhe. Für einen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Beobachtungen gibt es jedoch kein weiteres Indiz, zumal der Zusammenhang zwischen dem Ende der ionosphärischen Aktivität und der endgültigen Rückkehr der Kröten nicht zwingend erscheint. Die Daten stützen eher schon ein vorübergehendes ökologisches Signal: Am 21. April fiel zum ersten mal nach Wochen wieder Regen – am nächsten Tag waren die Kröten wieder da. (lf)
Für die Kröten fiel das Erdbeben vom 6. April 2009 mitten in die heiße Phase der Paarungszeit, und fast hundert paarungswillige Erdkröten (Bufo bufo) hatten sich im Untersuchungsgebiet der Biologin Rachel Grant versammelt, um die nächste Amphibiengeneration in die Welt zu setzen. Doch plötzlich geschah etwas Ungewöhnliches: Fünf Tage vor dem Beben verschwanden nahezu alle Männchen von der Bildfläche. Erst in der Vollmondnacht zwei Tage nach dem Ereignis tauchten einige von ihnen auf, um sich fortzupflanzen, jedoch deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Nach dem Akt verschwanden sie wieder. Erst mehr als zwei Wochen später kehrten die Tiere in ihr angestammtes Revier zurück.
Was die Tiere zu diesem Verhalten bewogen hat, ist noch völlig unklar, sicher ist nur, dass es ungewöhnlich ist. Normalerweise, schreiben die Biologen, bleiben die männlichen Tiere vor Ort, bis die Laichphase vorbei ist. In der Vergangenheit haben Forscher eine ganze Reihe möglicher Signale ins Spiel gebracht, die von Bodenverschiebungen und chemischen Signalen wie einer Zunahme des Edelgases Radon bis hin zu elektromagnetischen Feldern reicht.
Tatsächlich zitieren Grant und Hallday eine Untersuchung, in der zeitgleich mit dem mysteriösen Krötenschwund eine Veränderung der Ionosphäre auftrat, einer elektrisch geladenen Atmosphärenschicht oberhalb von 80 Kilometern Höhe. Für einen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Beobachtungen gibt es jedoch kein weiteres Indiz, zumal der Zusammenhang zwischen dem Ende der ionosphärischen Aktivität und der endgültigen Rückkehr der Kröten nicht zwingend erscheint. Die Daten stützen eher schon ein vorübergehendes ökologisches Signal: Am 21. April fiel zum ersten mal nach Wochen wieder Regen – am nächsten Tag waren die Kröten wieder da. (lf)
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