Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Was zeigt sich am Himmel in der ersten Oktoberhälfte?
Das Highlight in der ersten Oktoberhälfte ist eine totale Mondfinsternis! Allerdings lässt sie sich von Europa aus nicht beobachten, da der Mond zu dieser Zeit nicht an unserem Himmel steht. Gut zu sehen ist sie dagegen im gesamten pazifischen Raum. Diese Mondfinsternis wäre sogar besonders interessant, da sich der Mond zu diesem Zeitpunkt wieder dem Planeten Uranus nähert, der sich bei der Totalität zufällig genau mit im Kernschatten der Erde befindet.
Das Ereignis findet auf der anderen Seite des Erdballs von etwa 11 bis 14 Uhr MESZ statt. Auf eine Mondfinsternis folgt auch eine Sonnenfinsternis (oder andersherum), in diesem Fall am 23. Oktober 2014. Auch diese ist jedoch von unserem Erdteil aus leider nicht zu beobachten.
Zur Mitte der Nacht stehen die Herbststernbilder wie Andromeda, Pegasus und die Fische hoch am Himmel. Auch einige Wintersternbilder wie Stier und Fuhrmann sind schon zu sehen. Im Stier können Sie eine auffällige Sternformation beobachten, die Plejaden oder das "Siebengestirn". Die Plejaden sind ein uns recht naher offener Sternhaufen aus blauen heißen Sternen. Sie eignen sich perfekt für das Fernglas, ihre Erstreckung am Himmel ist für ein Teleskop zu groß.
Deutlich höher am Himmel stehen die offenen Sternhaufen h & chi im Perseus, oder genauer, zwischen Perseus und der Kassiopeia. H & chi liegen direkt nebeneinander und sind wie die Plejaden perfekte Beobachtungsobjekte für ein Fernglas. Weitere schöne Sternhaufen, die sich auch bei hellem Mondlicht noch gut sichten lassen, sind Messier 52 und Messier 39. Diese beiden Sternhaufen erscheinen deutlich verschieden. Während Messier 52 aus sehr vielen schwächeren Sternen ein Wölkchen bildet, stechen bei Messier 39 aus der Masse einige wenige Sterne hell heraus. Messier 52 befindet sich zwischen Kassiopeia und Kepheus in der Verlängerung zwischen Alpha und Beta Cassiopeiae, Messier 39 liegt auf halber Strecke zwischen Deneb im Schwan und dem kleinen Sternbild Eidechse.
Für Freunde leuchtschwacher Deep-Sky-Objekte kann ich auch wieder einige Planetarische Nebel empfehlen, zum Beispiel den Saturnnebel NGC 7009. Er befindet sich zwischen den Sternbildern Steinbock und dem rechten Arm des Wassermanns neben Ny Aquarii und verdankt wie die meisten Ojekte seiner Art den Namen seiner Form. Dadurch, dass Planetarische Nebel so kompakt sind und in der Regel im Teleskop nicht viel größer als ein Planetenscheibchen erscheinen, meint man, einen kleinen unscharfen Saturn zu sehen. Auch der "Totenkopfnebel" NGC 246 erreicht im Moment etwa drei Stunden später als der Saturnnebel seinen höchsten Stand im Süden. Er steht mitten im Dreieck zwischen den Sternen Beta, Eta und Iota Ceti.
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