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Forschungspreis: Wasabi, Schildkröten, Käfersex: Die IgNobel-Preise 2011

Ig-Nobelpreise
Letzte Nacht hat das Magazin "Annals of Improbable Research" in Boston zum 21. Mal die IgNobel-Preise verliehen. Die alljährlich im Vorfeld der Nobelpreis-Verleihungen stattfindende Veranstaltung würdigt Forschung, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregt", wie es auf der Webseite des Preises heißt. Die in zehn Kategorien verliehenen Preise gingen unter anderem an die Erfinder eines Feueralarms auf Wasabi-Basis, gähnende Schildkröten und die Erkenntnis, dass eine volle Blase die Selbstkontrolle beeinflusst. Die Geehrten empfingen ihre Preise aus der Hand von Nobelpreisträgern wie dem Chemiker Roy Glauber.

Ein japanisches Team um Makoto Imai von der Medizinischen Universität Shiga erhielt den IgNobel-Preis in Chemie für die Erforschung von Wasabi-Geruch als Warnstoff in Feuermeldern. Hauptbestandteil ist die Chemikalie Allylisothiocyanat, die auch im Schlaf noch die Nasenschleimhaut reizt. Für den Preis in Physiologie untersuchten Wiener Forscher, ob Gähnen auch bei Köhlerschildkröten (Geochelone carbonaria) ansteckend ist. Die Antwort ist nein. Die eigentliche Leistung bei diesem Projekt dürfte es allerdings gewesen sein, das Tier zu trainieren, auf Kommando zu gähnen.

Weitere Preise befassen sich mit Themen von großer praktischer Relevanz, wie die Arbeit von John Perry aus den USA. Perry erhielt den Literaturpreis für seine Theorie der strukturierten Prokrastination – ihre Grundidee ist, dass man als Leistungsträger wichtige Dinge tun sollte, um noch wichtigere aufzuschieben. Eine Forschergruppe aus den USA, Australien und den Niederlanden untersuchte die Auswirkungen von Harndrang auf die Selbstkontrolle und erhielt dafür den Medizin-Preis. Die komplette Liste aller Preisträger und die Links zu den preisgekrönten Arbeiten finden Sie auf der Webseite der IgNobel-Preise. (lf)

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