News: Wasser marsch!
Auf der Marsoberfläche finden sich zahlreiche Becken, in denen fächerförmige Sedimentablagerungen an irdische Flussdeltas erinnern. Einige dieser Schwemmfächer führen in mehreren Stufen in den Krater hinab. Erst vor rund drei Jahren stießen Wissenschaftler auf derartige Strukturen und bislang gibt es keinen Konsens darüber, wie sie entstanden. Auf der Erde gibt es keine vergleichbaren Formationen.
Erin Kraal von der Virginia Polytechnic Institute and State University und ihre Kollegen bastelten nun eine Marsminiaturlandschaft in ihrem Labor. In einem fünf mal zwölf Meter großen Sedimentbecken gruben sie einen Krater in den Sand und ließen durch einen Kanal Wasser hinein rinnen. Erst fließt es noch in einem engen Kanal, dann breitet es sich fächerförmig aus und erodiert dabei das Sediment. Der weggeschwemmte Sand lagert sich andernorts ab und formt Deltas, die unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich stufenweise ins Becken abfallen.
Das aus dem Experiment gewonnene Wissen steckten die Forscher darauf in theoretische Modelle zum Sedimenttransport. Damit studierten sie dann wiederum die Morphologie solcher fächerförmigen Strukturen auf dem Mars, wobei sie auf Satellitenbilder und topografische Daten des Mars Orbiter Laser Altimeter (Mola) zurückgriffen. Basierend auf einer zwanzig Kilometer messenden Fließstruktur in einem hundert Kilometer breiten Becken berechneten sie die Bedingungen für die Entstehung der stufenförmigen Ablagerungen.
Danach würde die Bildung nicht hundert bis Millionen von Jahren dauern, wie für andere hydrologische Ereignisse auf dem Mars geschätzt, sondern nur wenige Jahrzehnte. Allerdings wäre viel Wasser vonnöten: Der Rhein müsste rund hundert Jahre in das Becken fließen, um es ausreichend zu füllen. Kraal und Co glauben, dass das Wasser schlagartig aus dem Inneren freigesetzt wurde, beispielsweise durch Vulkanaktivitäten. Zudem füllte sich es sich das Becken ihrer Ansicht nach nur ein einziges Mal.
Die Debatte um flüssiges Wasser auf dem Mars dauert schon Jahrzehnte. Unumstritten ist hingegen, dass es dieses Element auch heute noch auf dem Roten Planeten gibt: in Form von riesigen Eiskappen an Nord- und Südpol und in geringen Mengen als Wasserdampf in der dünnen Atmosphäre. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich das tiefgefrorene Nass auch in weiten Teilen der übrigen Marsoberfläche verbirgt.
mp
Das aus dem Experiment gewonnene Wissen steckten die Forscher darauf in theoretische Modelle zum Sedimenttransport. Damit studierten sie dann wiederum die Morphologie solcher fächerförmigen Strukturen auf dem Mars, wobei sie auf Satellitenbilder und topografische Daten des Mars Orbiter Laser Altimeter (Mola) zurückgriffen. Basierend auf einer zwanzig Kilometer messenden Fließstruktur in einem hundert Kilometer breiten Becken berechneten sie die Bedingungen für die Entstehung der stufenförmigen Ablagerungen.
Danach würde die Bildung nicht hundert bis Millionen von Jahren dauern, wie für andere hydrologische Ereignisse auf dem Mars geschätzt, sondern nur wenige Jahrzehnte. Allerdings wäre viel Wasser vonnöten: Der Rhein müsste rund hundert Jahre in das Becken fließen, um es ausreichend zu füllen. Kraal und Co glauben, dass das Wasser schlagartig aus dem Inneren freigesetzt wurde, beispielsweise durch Vulkanaktivitäten. Zudem füllte sich es sich das Becken ihrer Ansicht nach nur ein einziges Mal.
Die Debatte um flüssiges Wasser auf dem Mars dauert schon Jahrzehnte. Unumstritten ist hingegen, dass es dieses Element auch heute noch auf dem Roten Planeten gibt: in Form von riesigen Eiskappen an Nord- und Südpol und in geringen Mengen als Wasserdampf in der dünnen Atmosphäre. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich das tiefgefrorene Nass auch in weiten Teilen der übrigen Marsoberfläche verbirgt.
mp
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.