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2020: Wechselhafter Sommer, trotzdem zu wenig Regen

Auch in diesem Jahr hatten die Pflanzen mit Trockenheit zu kämpfen. Das mittelmäßig feuchte Jahr 2020 konnte die ausgetrockneten Böden nicht dauerhaft mit Regen versorgen.
Traktor wirbelt Staub auf

Nach den beiden Dürrejahren 2018 und 2019 wäre in Deutschland ein eher feuchtes Jahr nötig gewesen, um die Wasserspeicher wiederaufzufüllen. Doch dazu ist es im Jahr 2020 bislang nicht gekommen, berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer aktuellen Pressemitteilung. Das Institut schließt das aus seiner Auswertung der Bodenfeuchte im Jahresverlauf.

Laut DWD fiel im Frühjahr nur etwa halb so viel Regen, wie laut Aufzeichnungen der letzten knapp 140 Jahre hier zu Lande zu erwarten gewesen wäre. Damit war das Frühjahr 2020 das sechsttrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. In den darauf folgenden Sommermonaten regnete es dann zwar wieder mehr. Aber obwohl die Regenmenge an das langjährige Mittel herangereicht habe, schreibt der DWD, sei nicht ausreichend Wasser in den Boden gelangt, um das Defizit zu verringern.

Die Experten berücksichtigen dabei unter anderem Messungen der Bodenfeuchte bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern. Dabei zeigte sich beispielsweise, dass die Bodenfeuchte (unter Gras und sandigem Lehm) in keinem April seit 1991 so niedrig war wie in dem des Jahres 2020.

Die Böden im August 2020 | Die Karte zeigt, wo in Deutschland trockene Bedingungen herrschten und wo die Pflanzen genügend Feuchtigkeit hatten (hellgrüne und grüne Flächen). Die Werte vermitteln einen Eindruck davon, wie viel Wasser den Pflanzen zur Verfügung steht, ausgedrückt als Prozentanteil der so genannten nutzbaren Feldkapazität (nFK). Ab einem Wert unter 30 Prozent zeigen die meisten Pflanzen Trockenstress.

Der Effekt der kühlen und feuchten zweiten Augusthälfte sei im Folgemonat weitgehend verflogen, als sich nochmals anhaltend trockenes und sehr warmes bis heißes Wetter durchsetzte. Dadurch verdunstete im September die Feuchtigkeit in den obersten Bodenschichten rasch wieder, darunter blieben die Böden weiterhin stark ausgetrocknet. Auch die Durststrecke für die Wälder habe infolgedessen angehalten, heißt es beim DWD. Erst als im letzten Monatsdrittel nasses Herbstwetter einsetzte, habe die Feuchte in den obersten Bodenschichten nachhaltig zugenommen. Tiefere Bodenschichten seien aber vielerorts immer noch sehr trocken. In den kommenden Wochen werde sich entscheiden, ob der Wassermangel in diesen Schichten beseitigt wird oder nicht. Dann könne auch der Trockenstress für die Wälder wieder ein Ende haben.

Dass Zweijahresdürren, wie Deutschland sie 2018 und 2019 erlebte, künftig häufiger werden könnten, haben zuletzt Forscher anhand von Klimasimulationen berechnet. Wie häufig, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Kohlendioxid noch in die Atmosphäre gelangt. Auch im Sommer 2020 war es laut DWD in Deutschland etwa zwei Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990.

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