Neurochemie: Wegbereiter der Sucht
Nikotin verändert die Genaktivität im Gehirn von Mäusen und verstärkt so die Wirkung von Kokain.
Fungiert Tabak als Einstiegsdroge für den Konsum von Kokain und anderen illegalen Substanzen? Wissenschaftler haben einen biologischen Mechanismus entschlüsselt, die diesen Verdacht erhärten könnte: Nikotin verändert demnach die Aktivität eines Gens im Belohnungszentrum des Gehirns und erhöht so die Suchtanfälligkeit.
Das Team um den Neurowissenschaftler Amir Levine an der Columbia University in New York testete die Wirkung von Kokain an Mäusen. Ein Teil der Tiere hatte zuvor eine Woche lang nikotinhaltiges Trinkwasser zu sich genommen. Diese Gruppe reagierte anschließend neuronal stärker auf die verabreichte Kokaindosis: Die Aktivität des so genannten FosB-Gens, das bekanntermaßen an der Suchtentwicklung beteiligt ist, war deutlich höher.
Der Einfluss zeigte sich aber nur, wenn die Tiere das Nikotin über längere Zeit zu sich genommen hatten. Mäuse, die das manipulierte Wasser lediglich einen Tag lang getrunken hatten, waren für das Kokain nicht empfänglicher als die Kontrollgruppe. Es handelt sich somit nicht um eine kurzfristige Wirkung, sondern vermutlich um eine langfristige Veränderung der Suchtschaltkreise im Gehirn.
Sollte dieser Befund auf den Menschen übertragbar sein, könnten Präventionsmaßnahmen gegen das Rauchen auch dem Konsum härterer Drogen entgegenwirken, so die Hoffnung der Forscher. Frühere Studien haben gezeigt, dass Kokainkonsumenten größere Schwierigkeiten haben, von der Droge wegzukommen, wenn sie gleichzeitig rauchen. (mb)
Das Team um den Neurowissenschaftler Amir Levine an der Columbia University in New York testete die Wirkung von Kokain an Mäusen. Ein Teil der Tiere hatte zuvor eine Woche lang nikotinhaltiges Trinkwasser zu sich genommen. Diese Gruppe reagierte anschließend neuronal stärker auf die verabreichte Kokaindosis: Die Aktivität des so genannten FosB-Gens, das bekanntermaßen an der Suchtentwicklung beteiligt ist, war deutlich höher.
Der Einfluss zeigte sich aber nur, wenn die Tiere das Nikotin über längere Zeit zu sich genommen hatten. Mäuse, die das manipulierte Wasser lediglich einen Tag lang getrunken hatten, waren für das Kokain nicht empfänglicher als die Kontrollgruppe. Es handelt sich somit nicht um eine kurzfristige Wirkung, sondern vermutlich um eine langfristige Veränderung der Suchtschaltkreise im Gehirn.
Sollte dieser Befund auf den Menschen übertragbar sein, könnten Präventionsmaßnahmen gegen das Rauchen auch dem Konsum härterer Drogen entgegenwirken, so die Hoffnung der Forscher. Frühere Studien haben gezeigt, dass Kokainkonsumenten größere Schwierigkeiten haben, von der Droge wegzukommen, wenn sie gleichzeitig rauchen. (mb)
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