Gentik: Weibliche Wespe mit nur halber Chromosomenzahl entdeckt
Ob ihr Nachwuchs männlich oder weiblich wird, legt die Wespe Nasonia vitripennis offenbar anders fest als alle anderen bislang gründlich untersuchten Vielzeller. Bei einem kanadischen Stamm des parasitischen Hautflüglers entwickeln sich unbefruchtete Eier unter bestimmten Umweltbedingungen zu Weibchen, berichten Forscher um Leo Beukeboom von der niederländischen Universität in Groningen. Die Zellen solcher Wespenweibchen tragen dann nur einen halben, haploiden Chromosomensatz.
Die Geschlechtbestimmung von Nasonia vitripennis weicht demnach von der unter Bienen, Wespen und Ameisen verbreiteten "Haplodiploidie" ab, bei der aus befruchteten Eiern mit diploidem Erbgutsatz stets Weibchen, aus unbefruchteten mit haploidem Satz dagegen stets Männchen entstehen. Auch bei den von Beukebooms Team untersuchten Tieren tragen die Zellen der Weibchen zwar im Normalfall zwei und die der Männchen nur je eine Kopie jedes Chromosoms, die genetisch davon abweichenden Tiere belegen aber, dass bei dieser Spezies nicht der Chromosomensatz über das Geschlecht entscheidet. Die Entscheidung falle vielmehr, so glauben die Forscher, unter dem Einfluss einer maternalen genetischen Prägung. Beim einem solchen maternalen Imprinting entscheidet sich das Geschlecht durch die Häufigkeit, mit der mütterliche Gene im Verhältnis zu den väterlichen im Embryo abgelesen werden.
Bislang war mit einer Milbenart nur eine einzige vielzellige Spezies beschrieben worden, die haploide Weibchen produziert. (jo)
Die Geschlechtbestimmung von Nasonia vitripennis weicht demnach von der unter Bienen, Wespen und Ameisen verbreiteten "Haplodiploidie" ab, bei der aus befruchteten Eiern mit diploidem Erbgutsatz stets Weibchen, aus unbefruchteten mit haploidem Satz dagegen stets Männchen entstehen. Auch bei den von Beukebooms Team untersuchten Tieren tragen die Zellen der Weibchen zwar im Normalfall zwei und die der Männchen nur je eine Kopie jedes Chromosoms, die genetisch davon abweichenden Tiere belegen aber, dass bei dieser Spezies nicht der Chromosomensatz über das Geschlecht entscheidet. Die Entscheidung falle vielmehr, so glauben die Forscher, unter dem Einfluss einer maternalen genetischen Prägung. Beim einem solchen maternalen Imprinting entscheidet sich das Geschlecht durch die Häufigkeit, mit der mütterliche Gene im Verhältnis zu den väterlichen im Embryo abgelesen werden.
Bislang war mit einer Milbenart nur eine einzige vielzellige Spezies beschrieben worden, die haploide Weibchen produziert. (jo)
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