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Akustische Täuschung: Weiche Wände legen Fledermäuse rein

Wir laufen gegen Glastüren, Fledermäuse fliegen gegen Schaumstoffwände. Der Unterschied: Die Tiere nehmen das Hindernis wahr. Aber es verwirrt sie.
Eine Fledermaus im Flug.

Gelegentlich passiert Fledermäusen etwas Ähnliches wie uns, wenn wir gegen eine Glastür rennen: Mitten im Weg ist eine große, eigentlich sehr auffällige Wand – doch sie fliegen frontal dagegen. Hinter dem kuriosen Phänomen steckt eine akustische Täuschung, wie ein Team um den Fledermausforscher Yossi Yovel von der Universität von Tel Aviv jetzt in »PNAS« berichtet. Die Arbeitsgruppe konfrontierte Fledermäuse dafür mit Objekten, die den Tieren widersprüchliche Sinneseindrücke lieferten – also zum Beispiel gemessen an ihrer Größe zu schwache oder zu starke Echos verursachten. Dabei zeigte sich, dass ein bestimmtes Verhältnis von Signalstärke zu Objektgröße nötig ist, damit Fledermäuse das Objekt korrekt wahrnehmen.

Passen die beiden Sinneseindrücke nicht zusammen, sind die Tiere verwirrt. So zum Beispiel, wenn man ihnen eine große Wand aus einem schwammartigen Material in den Weg stellt, die nur schwach reflektiert. Am Verhalten der Fledermäuse vor der Kollision sehe man dann, dass die Tiere das Hindernis zwar durchaus wahrnehmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Tiere sind allerdings verwirrt und fliegen gegen die Wand, als sei sie nicht da. Junge Fledermäuse fallen auf solche weichen Wände dagegen nicht herein. Das zeigt: Welche Echostärke zu welcher Größe passt, ist nicht angeboren, sondern erlernt. Wie das Team um Yovel berichtet, kapieren auch ältere Tiere relativ bald, was es mit weichen Wänden auf sich hat.

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