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Genetik: Wein-Erbgut ist bekannt

Rotweintrauben
Die Erbgutsequenz der Weinpflanze haben französische und italienische Forscher nun vollständig entziffert. Im Genom einer Pinot-Noir-Variante von Vitis vinifera finden sich in der knappen halben Milliarde Basenpaare der DNA etwas mehr als 30 000 Gene. Vergleichsweise viele von ihnen kodieren Bauanleitungen für die Produktion von komplexen Aromastoffen.

Dazu habe die lange Kultivierungsgeschichte des Weins beigetragen, glauben die Wissenschaftler um Olivier Jaillon von der Universität Evry: Seit der Jungsteinzeit selektierten Weinbauern die Pflanze gezielt vor allem nach dem Geschmack und Farbe der Trauben, der sich durch das komplexe Bouquet von Aromastoffen wie Terpenen und Tanninen ergibt. Die hierfür zuständigen Genfamilien sind in der heutigen Pflanze daher häufig mehrfach vertreten. Allein 70 bis 80 Gene im analysierten Stock kodieren für Terpen-Bitterstoffe.

Der Wein ist neben dem Reis, der Pappel und der Ackerschmalwand die insgesamt vierte, sowie erste fruchttragende sequenzierte Pflanze. Mit den Erbgutinformationen hoffen die Wissenschaftler nun auf einen besseren Einblick in Ursachen für die Anfälligkeit der Zuchtpflanze gegenüber Schädlingen wie dem Mehltau. Verwandte Vitis-Arten sind deutlich resistenter und könnten womöglich einmal als genetische Vorbilder eines besseren Abwehrsystems dienen, hoffen Jaillon und Kollegen. (jo)

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