Körperliche Aktivität: Welcher Sport ist am besten für die Psyche?
Sport ist gut für den Geist: Körperliche Aktivität reduziert beispielsweise die Gefahr psychischer Erkrankungen. Das liegt unter anderem an ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung. Doch welche Art von Training ist am besten geeignet, um die Laune zu heben? Das war die Fragestellung einer neuen Übersichtsarbeit, die Forscher um John Chan von der chinesischen Universität Shenzhen veröffentlichten.
Die Wissenschaftler analysierten die Ergebnisse 38 früherer Studien, in denen das psychische Befinden direkt vor und nach sportlichem Training gemessen wurde. Ergebnis: Bei anaeroben Aktivitäten – also solchen mit kurzen, starken Belastungen, etwa Krafttraining – tritt der Effekt am zuverlässigsten auf. Für aerobes Training, darunter Ausdauersportarten wie Joggen oder Schwimmen, sind die Befunde dagegen uneinheitlich: In manchen Studien stieg die Stimmung der Probanden dadurch, in anderen nicht.
Widersprüchlich sind auch die Ergebnisse zur optimalen Intensität des Trainings. Die meisten Untersuchungen sprechen für ein moderates Maß an Belastung, verglichen mit sehr niedriger oder hoher Anstrengung. Bei der Dauer der sportlichen Aktivität scheinen 15 bis 30 Minuten auszureichen – dass längeres Training das Befinden noch stärker verbessert, konnte in der Analyse zumindest nicht belegt werden.
Die Forscher erklären, dass Sport auf vielfältige Weise das Wohlbefinden und damit letztlich die mentale Gesundheit beeinflusst. Wer es schafft, den inneren Schweinehund zu überwinden, gewinnt an Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Viele Sportarten gehen mit sozialem Kontakt einher, der ebenfalls stimmungsaufhellend wirkt. Und nicht zuletzt verändert körperliche Aktivität den Hormonhaushalt und das Wachstum von Nervenzellen positiv.
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