Höhenrekord: Maus lebt auf 6700 Meter hohem Andengipfel
Phyllotis xanthopygus rupestris ist der neue Weltrekordhalter unter den Säugetieren, was das Leben auf großen Höhen angeht: Die kleine Gelbrumpf-Blattohrmaus hält es dauerhaft auf dem 6739 Meter hohen Gipfel des Vulkans Llullaillaco an der Grenze zwischen Argentinien und Chile aus. Das berichtet jetzt ein Forscherteam um Jay Storz von der University of Nebraska und Guillermo D’Elía von der Universidad Austral de Chile, die dem Tier über drei Wochen mit Fallen nachgestellt haben.
Zu ihren Untersuchungen hatten sie Berichte von Bergsteigern angeregt, denen zufolge sich auf dem Berg in den Anden kleine Nager tummeln sollen. Die Biologen legten nun Fallen aus und entdeckten tatsächlich die Blattohrmäuse. Ihre Resultate stellen sie nun in einem vorab veröffentlichten Artikel der Fachöffentlichkeit vor.
Blattohrmäuse dieser Art finden sich nicht nur auf diesem Vulkan, sondern auch in weiten Teilen des westlichen Südamerika. Ein Foto des Tiers vom Llullaillaco zeigt das Wissenschaftsmagazin »New Scientist«, das die Studie als Erstes aufgegriffen hat.
Demnach wundern sich die Forscher selbst darüber, wie die Nager in so großer Höhe überleben. Erst in den kommenden Monaten wollen sie den Mageninhalt der Tiere genauer analysieren. Jenseits der 7000 Meter gibt es eigentlich kaum etwas zu fressen. Um in der Kälte ihre Körpertemperatur auf normalem Niveau zu halten, sei neben mehr Sauerstoff auch ein reichhaltiges Nahrungsangebot vonnöten. Doch wer Grünpflanzen zu Gesicht bekommen wolle, müsse mindestens 2000 Meter absteigen. Möglicherweise fressen die Tiere Insekten, erklären die Wissenschaftler dem »New Scientist«. Hinzu kommt die dünne Luft, die zumindest den Forscher bei ihrer Studie schwer zu schaffen machte.
Bislang dachte man, dass Säugetiere jenseits der fünfeinhalbtausend Meter nicht leben würden. Möglicherweise liegt diese Einschätzung aber auch daran, dass auch die Forschung ab dieser Höhe immer mühseliger wird. Die Fachwelt könnte die Höhenanpassungsfähigkeit kleiner Säugetiere drastisch unterschätzt haben, schreiben die Wissenschaftler nun in ihrem Beitrag.
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