Biodiversität: Weltkarte der Pflanzenvielfalt erstellt
Wissenschaftler um Gerold Kier von der Universität Bonn haben eine detaillierte Karte der weltweiten Pflanzenartenvielfalt erarbeitet, die auf der Zahl der jeweiligen Spezies pro Landschaftsraum der Erde basiert.
Dazu werteten sie etwa 1800 in der Literatur vorhandene Datensätze aus, brachten sie in Bezug zur jeweiligen untersuchten Flächengröße und verglichen die Daten wissenschaftlich bislang eher schlecht erfasster Räume mit jenen aus besser ausgewerteten Gebieten mit gleichem Vegetationstypus. Ziel war eine Schätzung der ungefähren Vielfalt in diesen Regionen. Dadurch sollten eventuell auch vorhandene Verzerrungen ausgeglichen werden.
In einem zweiten Schritt betrachteten die Wissenschaftler, welche Gebiete innerhalb einzelner Vegetationszonen die höchste Artenzahl aufweisen und welcher Schutzpriorität sie unterliegen. So können die Sunderbans in Bangladesh und Indien nun als die artenreichste Mangrovengesellschaft der Erde gelten. Gleichzeitig wurde ihnen bisher noch kein übergeordnetes Schutzinteresse gewidmet. In Europa betrifft dies die Vielfaltszentren der norwegischen Skanden und des Balkans, die bislang kaum beachtet wurden.
Ein Nebenprodukt der Analyse war eine Karte, auf der die weißen Flecken der Botanik ersichtlich sind. Darunter fallen mit dem südlichen Amazonasbecken und Nordkolumbien zwei extrem artenreiche Landstriche, die jedoch teilweise schwer zugänglich sind. Lücken treten zudem in großen Regionen Pakistans, Afghanistans, dem Iran, Nordchina und sogar Teile Japans auf. Die insgesamt am wenigsten untersuchten Pflanzengemeinschaften sind feuchte und teilweise geflutete Grasländer und Savannen.
Dazu werteten sie etwa 1800 in der Literatur vorhandene Datensätze aus, brachten sie in Bezug zur jeweiligen untersuchten Flächengröße und verglichen die Daten wissenschaftlich bislang eher schlecht erfasster Räume mit jenen aus besser ausgewerteten Gebieten mit gleichem Vegetationstypus. Ziel war eine Schätzung der ungefähren Vielfalt in diesen Regionen. Dadurch sollten eventuell auch vorhandene Verzerrungen ausgeglichen werden.
Wenig überraschend war für die Forscher, dass die immerfeuchten Tropen die größte Pflanzenvielfalt aufweisen. Borneo nimmt in dieser Rangfolge den Spitzenplatz ein: Allein in den Tieflandregenwäldern der Insel existieren schätzungsweise 10 000 Gefäßpflanzenarten – in Deutschland sind es zum Vergleich 2700. Es folgen weitere neun Regionen in Süd- und Zentralamerika mit jeweils mehr als 8000 Spezies – weite Teile der Amazonas- und Atlantikwälder, des Cerrados und der Anden tauchen als extrem vielfältige Gebiete auf. Von den mehr als fünfzig Ökoregionen – die auf Festlegungen des WWF gründen – mit mehr als 5000 Arten liegen bis auf fünf alle in den Tropen und den subtropischen Laubwaldgebieten. Die Ausnahmen sind etwa der südafrikanische Fynbos, der Kaukasus und die Alpen. Insgesamt ist der afrikanische Kontinent der artenärmste von den Landmassen der Tropen mit ausgedehnten Regenwäldern.
In einem zweiten Schritt betrachteten die Wissenschaftler, welche Gebiete innerhalb einzelner Vegetationszonen die höchste Artenzahl aufweisen und welcher Schutzpriorität sie unterliegen. So können die Sunderbans in Bangladesh und Indien nun als die artenreichste Mangrovengesellschaft der Erde gelten. Gleichzeitig wurde ihnen bisher noch kein übergeordnetes Schutzinteresse gewidmet. In Europa betrifft dies die Vielfaltszentren der norwegischen Skanden und des Balkans, die bislang kaum beachtet wurden.
Ein Nebenprodukt der Analyse war eine Karte, auf der die weißen Flecken der Botanik ersichtlich sind. Darunter fallen mit dem südlichen Amazonasbecken und Nordkolumbien zwei extrem artenreiche Landstriche, die jedoch teilweise schwer zugänglich sind. Lücken treten zudem in großen Regionen Pakistans, Afghanistans, dem Iran, Nordchina und sogar Teile Japans auf. Die insgesamt am wenigsten untersuchten Pflanzengemeinschaften sind feuchte und teilweise geflutete Grasländer und Savannen.
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