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Sternentwicklung: Stern macht spektakuläre Blase

Der Blasennebel NGC 7635 im Sternbild Kassiopeia entstand durch den starken Sternwind des massereichen Sterns SAO 20575. Mit dem Weltraumteleskop Hubble wurde nun erstmals der Blasennebel vollständig erfasst.
Der Blasennebel NGC 7635 im Sternbild Kassiopeia (HST-Aufnahme)

Das Weltraumteleskop Hubble nahm mit der Weitfeld-Kamera 3 (WFC 3) dieses farbenprächtige Bild des Blasennebels NGC 7635 im Sternbild Kassiopeia auf. Er ist rund 8000 Lichtjahre von uns entfernt und erstreckt sich über etwa zehn Lichtjahre. Der Blasennebel wurde bereits im Jahr 1787 vom deutschstämmigen Astronomen William Herschel entdeckt. Er ist kein Überrest einer Supernova-Explosion, sondern wurde wesentlich sanfter durch den starken Wind des massereichen Sterns SAO 20575 erzeugt. Er befindet sich links oberhalb des Zentrums der Gasblase, seine Masse wird auf das 10- bis 20-Fache derjenigen der Sonne geschätzt. Der Stern stößt große Mengen an Gas aus, die sich mit rund 28 Kilometer pro Sekunde in die Umgebung ausbreiten. Dabei stoßen die expandierenden Gase auf die riesige umgebende Molekülwolke in dieser Region, die der Ausdehnung Widerstand entgegenbringt. Dadurch bildet sich eine Stoßwelle aus, welche die äußere Hülle der Gasblase bildet.

Der Blasennebel NGC 7635 im Sternbild Kassiopeia | Rund 8000 Lichtjahre trennen uns vom farbenprächtigen Blasennebel NGC 7635 im Sternbild Kassiopeia. Er entsteht durch den starken Wind des Sterns SAO 20575, der sich als hellster Stern links oberhalb der Blasenmitte zeigt.

Neben dem starken Sternwind gibt SAO 20575 auch große Mengen an energiereicher ultravioletter Strahlung ab. Sie regt die Gasmassen in der Blasenwand zum Aussenden von sichtbaren und infraroten Licht an, das in dieser Falschfarbendarstellung bläulich erscheint. Hier zeigt sich vor allem der ionisierte Wasserstoff, der bei einer Wiedergabe des Bilds in echten Farben intensiv rot leuchten würde.

Nach wie vor ist rätselhaft, warum sich der erzeugende Stern nicht im Zentrum der Blase befindet, die annähernd kugelförmig ist. Möglicherweise strömt der Sternwind nicht in allen Richtungen gleichartig ab, oder die umgebende Molekülwolke leistet der Expansion des Nebels nicht in allen Richtungen den gleichen Widerstand. Unmittelbar rechts von SAO 20575 zeigen sich kleine lilafarbene Knötchen, die aber immer noch den Durchmesser unseres Sonnensystems erreichen. Es sind dichte Staubansammlungen, die eine Masse von etwa derjenigen der Erde enthalten. Die Knoten erinnern an riesige Kometen, da sie von der Strahlung des Sterns geformt werden, wodurch sie lange, von SAO 20575 weggerichtete Schweife entwickeln. Wodurch sie entstanden sind, ist noch unklar.

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