Infrarotastronomie: Weltraumteleskop Planck geht das Kühlmittel aus
Für rund zweieinhalb Jahre beobachtete der europäische Forschungssatellit Planck den kosmischen Mikrowellenhintergrund mit einer bislang nie dagewesenen räumlichen Auflösung und hochpräzisen Erfassung der Strahlungsflüsse. Nun ist das flüssige Helium zur Kühlung der Instrumente nach 30 Monaten der Himmelsdurchmusterung zur Neige gegangen. Es diente dazu, die beiden Instrumente an Bord von Planck bis nahe an den absoluten Nullpunkt von –273 Grad Celsius zu kühlen. Ursprünglich war eine Messzeit von rund 15 Monaten geplant, aber die thermische Isolierung von Planck war so gut gelungen, dass der Satellit doppelt so lange durchhielt.
Der Verlust des Kühlmittels bedeutet bedeutet jedoch noch nicht das Ende der Planck-Mission. Außer Betrieb genommen wurde das High Frequency Instrument (HFI), dass bis auf 2,7 Kelvin (–270 Grad Celsius) gekühlt werden musste, damit seine Eigentemperatur nicht die schwachen Signale des kosmischen Hintergrunds überlagerte. Aber das bei tieferen Frequenzen arbeitende Low Frequency Instrument (LFI) funktioniert auch bei einer Temperatur um –255 Grad Celsius. Sie wird durch thermische Schilde und aktive Kühlsysteme von Planck erreicht. LFI wird noch für rund ein Jahr Daten sammeln, die vor allem für die Kalibration der Himmelskarten dienen. Es soll den störenden Einfluss von Staub, Gasen und Sternen in unserem Milchstraßensystem genau erfassen, der die schwachen Signale des kosmischen Hintergrunds überlagert und seine präzise Kartierung behindert.
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