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Raumfahrt: Weltraumteleskop SPHEREx und PUNCH-Satelliten gestartet

Beide Missionen hoben an Bord derselben Rakete ab. SPHEREx soll die Geschichte des Universums enträtseln helfen – und PUNCH die Entstehung des Sonnenwinds aufklären.
Weltraumteleskop SPHEREx (Ilustration)
Das Infrarotteleskop SPHEREx (Illustration) soll die Spektren von hunderten Millionen Galaxien messen. Das erlaubt Rückschlüsse auf die räumliche Verteilung der Sterninseln und somit darauf, wie sich der Kosmos entwickelt hat.

Das Weltraumteleskop »SPHEREx« sowie die Satellitenformation »PUNCH« sind erfolgreich gemeinsam gestartet, meldet die amerikanische Weltraumbehörde NASA. SPHEREx ist ein Infrarotteleskop, das eine Himmelsdurchmusterung durchführen und Infrarotspektren von mehreren hundert Millionen Galaxien erfassen soll. Das soll helfen, die Ursprünge des Universums und die Entwicklung der Galaxien zu erforschen. Der Name des Geräts steht für »Spectro-Photometer for the History of the Universe, Epoch of Reionization and Ices Explorer«. SPHEREx hob um 4.10 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf einer SpaceX-Falcon-9-Rakete von einer Luftwaffenbasis in Kalifornien ab. Mit an Bord waren vier Kleinsatelliten der NASA-Mission »PUNCH« (Polarimeter to Unify the Corona and Heliosphere), welche die Sonnenatmosphäre untersuchen sollen.

Rund 80 Minuten nach dem Start hätten Bodenkontrolleure der NASA die Kommunikation mit dem Weltraumobservatorium hergestellt, heißt es in der Meldung der Weltraumbehörde. Das Weltraumteleskop wird seine zweijährige Hauptmission nach einer etwa einmonatigen Prüfphase beginnen. Auch die Kommunikation mit den PUNCH-Satelliten, die sich etwa 53 Minuten nach dem Start erfolgreich von der Oberstufe trennten, sei hergestellt. Nun beginnt für sie eine 90-tägige Phase der Inbetriebnahme, in der die vier Satelliten in die korrekte Orbitalformation gebracht und als ein einziges »virtuelles Instrument« kalibriert werden, bevor die Wissenschaftler mit dem Messbetrieb beginnen.

Beide Missionen werden in einer erdnahen, sonnensynchronen Umlaufbahn operieren, so dass sich die Sonne immer in der gleichen Position relativ zum jeweiligen Raumfahrzeug befindet. SPHEREx soll alle sechs Monate eine 3-D-Karte des gesamten Himmels erstellen und damit die Arbeit von Weltraumteleskopen ergänzen, die kleinere Ausschnitte des Himmels detaillierter beobachten – etwa das James Webb Space Telescope und das Hubble Space Telescope.

Mittels Spektroskopie soll SPHEREx die Entfernungen von 450 Millionen Galaxien im Universum messen und so deren großräumige Verteilung erfassen. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Entwicklung des Kosmos. Zudem soll das Weltraumteleskop die chemische Zusammensetzung kosmischer Objekte ermitteln und so beispielsweise helfen, in unserer Heimatgalaxis nach Vorkommen von Wasser zu suchen. PUNCH wiederum wird dreidimensionale Messungen zur äußeren Atmosphäre der Sonne, der Korona, durchführen, um die Entstehung des Sonnenwinds aufzuklären.

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