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News: Wenig Kaffee in der Schwangerschaft

Die Gefahr, daß Frauen, die während der Schwangerschaft vier oder mehr Tassen Kaffee täglich trinken, ihr Baby durch das plötzliche Kindstod-Syndrom (SIDS = sudden infant death syndrome) verlieren, ist größer als bei werdenden Müttern, die weniger Koffein zu sich nehmen. Diese These wird in einem in den Archives of Disease in Childhood veröffentlichten Artikel (Ausgabe Januar 1998) vertreten. Die Erkenntnisse basieren auf Daten aus der New Zealand Cot Death Study. Sie deuten darauf hin, daß ein hoher Koffeinkonsum das Atmungssystem des sich entwickelnden Babys beeinträchtigen könnte.
Die neuseeländische Studie über den plötzlichen Kindstod umfaßt Daten über einen Zeitraum von drei Jahren. R. P. K. Ford von der Community Paediatric Unit in Christchurch, Neuseeland und seine Kollegen befragten mehr als 80 Prozent der Mütter aus der Studie (393 Mütter) – also Frauen, deren Kinder gestorben waren – und verglichen ihren Koffeinkonsum mit dem von ca. 1600 Müttern gesunder Babys.

Die Wissenschaftler fanden heraus, daß unter den Müttern von Babys, die am plötzlichen Kindstod gestorben waren,die Konsumentinnen großer Mengen von Koffein doppelt so häufig vertreten waren, und dies relativ konstant über den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft. Hoher Verbrauch wurde definiert mit mehr als 400 mg Koffein pro Tag – das entspricht etwa vier Tassen Kaffee, zehn Tassen Tee oder zehn Gläsern Cola.

Das Forschungsteam versuchte auch weitere mögliche Einflüsse in Betracht zu ziehen, wie Rauchen, Alter der Mutter und Fütterungsmethoden; es zeigte sich, daß die Wirkung von Koffein von den anderen Faktoren, die den Kindstod beeinflussen können, unterscheidbar ist.

Koffein überspringt die Plazentaschranke, und starker Koffeinkonsum während der Schwangerschaft wurde bereits als Ursache für niedriges Geburtsgewicht, Fehlgeburt und vorübergehende Atemprobleme bei Neugeborenen nachgewiesen. Die Belastung des Fötus ist im dritten Trimester am größten, wenn die Fähigkeit der Mutter, Koffein aus ihrem System auszuscheiden, stark verringert ist.

Die Forscher glauben, daß das Risiko des plötzlichen Kindstods durch die stimulierende Wirkung von Koffein auf das fötale Atmungssystem erhöht werden könnte. „Es ist möglich, daß das fötale Atmungszentrum durch die Anwesenheit hoher Koffeinkonzentrationen verändert werden könnte“, glauben die Wissenschaftler. „Der spätere Entzug von Koffein nach der Geburt könnte dann zu einer unzureichenden Atmung des Säuglings führen“.

Obwohl die Forscher betonen, daß ihre Erkenntnisse durch andere Forscher bestätigt werden müssen, sind sie überzeugt: „Die Wichtigkeit dieser Erkenntnisse besteht darin, daß Kaffee-, Tee- und Cola-Trinken ein alltägliches und leicht zu änderndes Verhalten darstellt. Mütter haben deshalb die Möglichkeit, diese Risikofaktoren zu meiden.“

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