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News: Wenigstens fühlt man sich gut

Gut und professionell sieht es immer aus, wenn ein Masseur vor der Verlängerung noch einmal die Schenkel der Fußballer massiert. Aber bringt diese Behandlung auch wirklich was für die Leistungsfähigkeit der Sportler? Eine Untersuchung britischer Sportmediziner hat ergeben, dass Massagen von geringem physischen, sondern vielmehr von psychischem Nutzen sind.
Um den Effekt von Massagen auf die Leistungsfähigkeit von Muskeln zu testen, untersuchten Sportwissenschaftler vom University College Northampton den Blutglucosespiegel, den Lactatgehalt und den Herzschlag von acht Boxern vor und nach zwei Phasen körperlicher Anstrengung. Die Sportler, die um die Mitte zwanzig waren, schlugen für zehn Minuten etwa 400 Mal auf ein Übungsgerät ein, wobei die Kraft ihrer Schläge gemessen wurde. Nach der ersten Trainingseinheit erhielt ein Teil der Boxer eine 20-minütige Massage durch einen ausgebildeten Physiotherapeuten, während sich der Rest für dieselbe Zeit ausruhte (British Journal of Sports Medicine vom 29. März 2000).

Muskeln setzen, wenn sie über längere Zeit beansprucht werden, Lactat frei. Die Anhäufung dieser Substanz "erschöpft" die Muskeln und ihre Abgabe in die Blutbahn fördert die Erholung. Bisher hatte man angenommen, dass Massagen die Durchblutung erhöhen und somit den Abtransport des Lactats beschleunigen.

Die Studie ergab allerdings, dass die Sportler, die in ihrer Pause eine Massage erhalten hatten, genauso hohe Lactatspiegel im Blut aufwiesen wie die unmassierten Boxer. Außerdem konnte die Massage auch den Rückgang der Schlagkraft während der zweiten Trainingseinheit nicht verhindern. Die Forscher vermuten, dass die Durchblutung gar nicht oder in zu geringem Maße durch die Behandlung anstieg. Aber zumindest fühlten sich die Boxer, die eine Massage genießen durften, erheblich besser als der zum Ausruhen verdonnerte Rest.

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