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News: Wenn ein Python sich den Bauch vollschlägt

Eine zweite Portion Tiramisu mit Obstsalat - für einen Python wäre das kein Problem. Manchmal, bei einem besonders guten Essen, da wünscht man sich schon, den Verdauungstrakt einer Schlange zu besitzen. Denn Schlangen können lange Zeit ohne Futter auskommen, aber sobald sie Beute machen, kann ihr Darm mühelos sein Volumen verdoppeln oder verdreifachen. Dem Geheimnis der energiesparenden Vergrößerung kamen jetzt Wissenschaftler auf die Spur.
Wie viele andere Tiere auch, die nur sehr unregelmäßig Nahrung zu sich nehmen, können Schlangen ihr Verdauungssystem zwischen den Mahlzeiten abschalten. Wenn sie aber eine Beute gefangen haben, so kann man eine bemerkenswerte Größenzunahme ihres Dünndarms feststellen. Bisher nahm man an, dass die Tiere auf gespeicherte Energiereserven zurückgreifen müssen, um vor dem Mahl die Verdauung und die Nährstoffaufnahme anzukurbeln.

Aber Matthias Starck und Kathleen Beese von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena haben festgestellt, dass der Verdauungstrakt des Burma-Python (Python molurus bivittatus) sich vergrößert, ohne neue Zellen zu bilden (Journal of Experimental Biology vom 3. Januar 2001, Abstract). Die Zellen des Dünndarms, die während der Fastenzeiten komprimiert sind, dehnen sich aus und ordnen sich in einer monozellulären Schicht an. So bilden sie die größtmögliche Oberfläche, welche die Nährstoffe aufnimmt. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Zellen sich durch Flüssigkeitsaufnahme von benachbarten Blutgefäßen vergrößern.

Die energieaufwendige Neuproduktion von Zellen findet erst nach dem Mahl statt, wenn die meisten Nährstoffe aufgenommen worden sind. Dann werden alle Zellen ersetzt, die bei dem Verdauungsprozess beschädigt wurden. Danach sind Magen und Darm in der Lage, eine Fastenzeit gut zu überstehen, und sie können beim nächsten Beutetier sofort wieder in Aktion treten.

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