Nobelpreis 2021: So lief die Bekanntgabe des Nobelpreises für Medizin
Der Nobelpreis ist die größte Auszeichnung in der Wissenschaft. Im Vorfeld wurde spekuliert, ob der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie in diesem Jahr an Wissenschaftler geht, die maßgeblich zur Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen beigetragen haben. Am Montagvormittag um 11.30 Uhr gab das Komitee des Karolinska-Instituts in Stockholm seine Entscheidung bekannt: David Julius und Ardem Patapoutian erhalten den Medizinnobelpreis für die Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung.
Hier können Sie die Bekanntgabe noch einmal anschauen:
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin wird an bis zu drei Personen für bahnbrechende Entdeckungen im medizinischen Bereich vergeben. Die Bekanntgabe findet auf Grund der Coronapandemie nur mit einer begrenzten Teilnehmerzahl vor Ort statt. Die Verleihung der mit umgerechnet rund 984 000 Euro dotierten Auszeichnung erfolgt wie jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr wurden die Entdecker des Hepatitis-C-Virus Harvey Alter, Michael Houghton und Charles Rice Nobelpreisträger. Mit ihrer Arbeit haben die Wissenschaftler aus England und den USA maßgeblich dazu beigetragen, dass das Virus heute behandelt und oftmals geheilt werden kann. Allein in Deutschland sind rund 300 000 Menschen chronisch mit dem Virus infiziert, das eine Leberentzündung und sogar Leberkrebs auslösen kann. Zwar gibt es – anders als bei Hepatitis A und B – keine Impfung gegen Hepatitis C. Dafür stehen seit 2014 mehrere antivirale Medikamente zur Verfügung, die die Chancen auf Heilung der chronischen Infektion deutlich erhöhen.
Die Verleihung des Medizin-Nobelpreises ist der Auftakt der Nobelpreiswoche. Am 5. Oktober steht frühestens um 11.45 Uhr fest, wer den diesjährigen Nobelpreis für Physik erhält. Am 6. Oktober erfolgt die Verkündung der Laureaten des Nobelpreises für Chemie; die Bekanntgabe für Literatur-, Friedens- und Wirtschaftsnobelpreis folgt jeweils am Donnerstag, Freitag und dem darauffolgenden Montag.
Der erste Medizinnobelpreis ging im Jahr 1901 an den deutschen Mediziner Emil Adolph von Behring, der aus Blutseren Heilmittel gegen Diphtherie und Tetanus entwickelt hatte und als Pionier der Schutzimpfung gilt. Das Tetanusserum rettete zahlreichen Verwundeten im Ersten Weltkrieg das Leben. Behrings Arbeit brachte ihm in der Bevölkerung und Presse den Spitznamen »Retter der Kinder und Soldaten« ein.
Seit 1901 wird der Nobelpreis jährlich in den Gebieten Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen vergeben. Seit 1968 wird zusätzlich der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen. Wer die Nominierten sind, hält das Nobelpreiskomitee auch Jahrzehnte nach der Preisverleihung geheim. Frühestens 50 Jahre später werden sie in der Datenbank des Nominierten-Archivs öffentlich gemacht.
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