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Persönlichkeit: Wer häufig »ich« sagt, ist labiler

Viel von sich selbst zu sprechen, ist ein Indiz für Depressionen und emotionale Instabilität – bei Deutschen wie bei US-Amerikanern.
Mann mit erhobenem Kinn, der auf sich zeigt

Personen, die vermehrt über sich selbst reden, neigen eher zu Depression und emotionaler Labilität. Diesen Zusammenhang, den bereits frühere Untersuchungen nahegelegt hatten, konnte nun ein Team um die Psychologin Allison Tackman von der University of Arizona im »Journal of Personality and Social Psychology« belegen.

Die Forscher analysierten an verschiedenen Orten in den USA und in Deutschland elf Stichproben mit insgesamt 4754 Versuchspersonen, darunter Studierende, Teilnehmer von Onlinebefragungen und Patienten einer psychosomatischen Klinik. Die konkrete Aufgabe unterschied sich je nach Teilstudie; immer aber sollten die Probanden entweder mündlich oder schriftlich ein bestimmtes Thema erörtern. Dabei ging es in den meisten Fällen um sie selbst, und die Aufgabe war oft auch emotional herausfordernd. So sollten manche etwa eine gescheiterte Beziehung beschreiben, andere die Höhepunkte und Tiefpunkte ihres Lebens skizzieren.

Je häufiger die Versuchspersonen dabei Pronomen der ersten Person nutzten, im Deutschen zum Beispiel »ich«, »mein«, »mich« oder »mir«, desto depressiver und labiler waren sie im Schnitt. Das Persönlichkeitsmerkmal »emotionale Stabilität/Labilität«, auch Neurotizismus genannt, äußert sich etwa darin, dass man häufiger negative Gefühle erlebt und weniger gut mit Stress umgehen kann. Häufiges Ich-Sagen könnte demnach generell auf eine Neigung zu Ängsten, Unzufriedenheit und Unsicherheit hinweisen, so die Forscher.

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