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News: Werdender Stern bringt Riesenplaneten hervor

Astronomen konnten mit einer empfindlichen interferometrischen Methode offenbar nicht nur die protoplanetare Scheibe um einen jungen Stern entdecken, sondern auch den Hinweis auf einen im entstehen befindlichen Riesenplaneten. Die Entdeckung gelang den Forschern der University of Arizona mit dem 6,5-Meter-Magellan-Teleskop in Chile.

Philip Hinz und seine Kollegen nahmen das 330 Lichtjahre entfernten System HD100546 am Südhimmel aufs Korn und nutzten das bislang einzige so genannte Nulling-Interferometer der Welt, BLINC, um damit die Staub- und Gasscheibe des jungen Systems nachzuweisen. Hinweise darauf erbrachte zuvor das europäische Weltraumteleskop Infrared Space Observatory. Mit BLINC ließ sich durch Interferenz das Licht des Sterns ausblenden, sodass lediglich der Schein anderer naher Objekte wie etwa der Staub- und Gasscheibe um die junge Sonne zu sehen war.

Wie sich herausstellte, hat nun diese protoplanetare Scheibe eine Lücke, die eigentlich nur auf den Einfluss der Schwerkraft eines Riesenplaneten zurückzuführen ist. Der Planet müsse ähnlich wie Jupiter, wenngleich deutlich massereicher sein und in einer Entfernung von vielleicht zehn Astronomischen Einheiten (zehnmal die Entfernung Erde-Sonne) seine Bahn ziehen.

Laut Wilson Liu, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist, wird aus dem 10 Millionen Jahre jungen Stern in HD100546 einmal ein Hauptreihen-Stern werden, der wie unsere Sonne Wasserstoff in einer thermonuklearen Reaktion in seinem Innern verbrennt. Rund 99 Prozent aller Sterne gehören dieser Gruppe an.
  • Quellen
Astrophysical Journal Letters (im Druck)

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