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Wissenschaftsbarometer Corona Spezial: Wertschätzung für Forschung steigt

Das aktuelle Wissenschaftsbarometer Corona Spezial zeigt, dass drei von vier Deutschen der Wissenschaft und Forschung vertrauen. In den vergangenen Jahren erklärte das nur rund die Hälfte.
Wissenschaftler vor Mikroskop

In Zeiten von Corona erklären uns Virologen, Epidemiologen oder Pathologen täglich, wie sich das Virus verhält, wie es sich ausbreitet oder wie es den Körper schädigt. Das hat offenbar zur Folge, dass wir insgesamt den Wissenschaftlern mehr glauben als zuvor: Drei von vier Deutschen geben in der jüngsten Erhebung des Wissenschaftsbarometers an, dass sie Wissenschaft und Forschung vertrauen. In den vergangenen Jahren vertrat diese Meinung nur rund die Hälfte der Deutschen. Die Ergebnisse basieren auf insgesamt 1009 Telefoninterviews, die am 15. und 16. April 2020 im Auftrag von Wissenschaft im Dialog geführt wurden.

Wie entwickelt sich die Pandemie? Welche Varianten sind warum Besorgnis erregend? Und wie wirksam sind die verfügbaren Impfstoffe? Mehr zum Thema »Wie das Coronavirus die Welt verändert« finden Sie auf unserer Schwerpunktseite. Die weltweite Berichterstattung von »Scientific American«, »Spektrum der Wissenschaft« und anderen internationalen Ausgaben haben wir zudem auf einer Seite zusammengefasst.

Die umfangreiche Berichterstattung über das Virus hat auch dazu geführt, dass sich mehr als drei Viertel der Befragten über Covid-19 gut informiert finden. Sogar fast 90 Prozent der Bevölkerung halten die Expertise von Wissenschaftlern für wichtig, um die Verbreitung des Virus in Deutschland zu verlangsamen. Rund 80 Prozent stimmten der Aussage voll und ganz oder eher zu, dass politische Entscheidungen im Umgang mit Corona auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. Deutlich mehr als die Hälfte der Deutschen ist zuversichtlich und rechnet damit, dass es den Forschern in absehbarer Zeit gelingen wird, ein Medikament oder einen Impfstoff zu entwickeln, mit dem die Pandemie in den Griff zu bekommen ist.

Auch Meinungsverschiedenheiten zwischen den Forschern findet die Bevölkerung in Zeiten von Corona nicht schlimm – im Gegenteil: Ähnlich wie in den Umfragen aus den Jahren 2018 und 2019 teilen rund zwei Drittel die Auffassung, dass Kontroversen zwischen Wissenschaftlern hilfreich sind, damit sich die richtigen Ergebnisse durchsetzen. Die Hälfte der Deutschen ist der Ansicht, dass Fachleute, die sich aktuell zu Corona äußern, deutlich unterscheiden zwischen gesichertem und noch ungesichertem Wissen. Lediglich bei der Frage, ob sich die Wissenschaft in die Politik einmischen sollte, ist das Stimmungsbild gemischt: 41 Prozent der Befragten hätten das gerne, 26 Prozent sind unentschieden, und 32 Prozent möchten das nicht.

Laut den Machern der Umfrage ergebe sich aus dem Vertrauen vieler Menschen in die Wissenschaft eine große Verantwortung für die Forscher. Sie plädieren dafür, dass Wissenschaftler und andere Vertreter des Wissenschaftssystems sich darüber bewusst sein sollten und sich bei der öffentlichen Kommunikation an Werten wie Integrität und dem Gemeinwohl orientieren müssten.

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