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Bilanz zum Frühlingswetter: Erst sehr nass, dann zu trocken

Das Frühjahr 2023 war einer Bilanz des Deutschen Wetterdiensts zufolge deutlich nasser als in den vergangenen Jahren. Im Mai kehrte sich der Trend allerdings schon wieder um.
Kind in einer gelben Regenjacke und mit gelben Gummistiefeln von hinten fotografiert auf einer regennassen Straße
Tiefe Pfützen, grauer Himmel: Im März und April 2023 gab es ungewöhnlich viel Regen.

Der Frühling in Deutschland hat sehr viel Regen ins Land gebracht, dann aber auch für einen zu trockenen Mai gesorgt. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner vorläufigen Frühjahrsbilanz mit. Im März wurde so viel Niederschlag gemessen wie zuletzt vor 22 Jahren, der April sei so verregnet gewesen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Im Mai seien die Niederschläge weniger geworden. Unter dem Strich sei der Monat deutlich zu trocken gewesen, vor allem im Nordosten.

Insgesamt betrachtet war das Frühjahr so nass wie seit zehn Jahren nicht mehr, bilanzierte der DWD. Im Mittel kamen in den drei Monaten rund 200 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Vergleich zu den Jahren 1961 bis 1990 sei dies ein Anstieg von rund acht Prozent, im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 sogar von 17 Prozent.

Die Natur nahm den Regen dankbar auf, wie die teils üppige grüne Vegetation zeigt. »Das hat den tiefen Bodenschichten geholfen, die nun gut durchfeuchtet sind. Das ist eine viel bessere Ausgangslage für den Sommer«, erklärte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. In der zweiten Maihälfte zog sich der Regen dann weitgehend zurück.

Besonders viel Regen bekamen mit mehr als 400 Litern pro Quadratmeter die westlichen Mittelgebirge ab, an den Alpen waren es der DWD-Auswertung zufolge sogar mehr als 600 Liter. Den Tagesrekord fuhr Bischofswiesen-Winkl im Berchtesgadener Land am 16. Mai mit 106,2 Litern ein.

Historisch wenig Regen im Umfeld der Ostsee

Ganz anders die Lage im Ostseeumfeld, wo im gesamten Frühjahr vielerorts weniger als 60 bis 90 Liter zusammenkamen – und damit historisch wenig, vor allem im Mai. »Altmark, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern meldeten in den vergangenen 31 Tagen teilweise keine fünf Liter pro Quadratmeter Niederschlag«, teilte der Wetterdienst am 30. Mai mit.

Die Temperatur lag im Mittel bei 8,7 Grad und damit ein Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990, wie der DWD nach einer ersten Auswertung seiner rund 2000 Messstationen berichtet. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 war es 0,2 Grad kühler.

Der bundesweite Tiefstwert wurde am 1. März in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit minus 14,2 Grad gemessen. Erstmals seit 2008 gab es im April keinen Sommertag mit mindestens 25 Grad, die Marke fiel erst am 4. Mai im Oberrheingraben. Den höchsten Frühjahrswert gab es in Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg mit 29,9 Grad am 22. Mai.

Die Sonne gelangte mit fast 500 Stunden etwa sieben Prozent über den Sollwert der Jahre 1961 bis 1990. Dagegen blieb sie vier Prozent hinter dem Soll der Jahre 1991 bis 2020 zurück. Besonders viel Sonnenschein gab es an der Ostsee mit bis zu 700 Stunden, besonders wenig an den Alpen mit weniger als 400 Stunden. (dam/dpa)

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