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Wetter: Tropensturm »Freddy« bricht Ausdauerrekord

Im Indischen Ozean ist die Wirbelsturmsaison in vollem Gange. Der Zyklon »Freddy« ist dabei nicht nur sehr gefährlich, sondern auch extrem ausdauernd.
Satellitenbild von Wirbelsturm »Freddy« im Indischen Ozean: Die Wolken heben sich weiß vom dunklen Meer ab und bilden den charakteristischen Kreis für einen Wirbelsturm
Dieses Satellitenbild zeigt Wirbelsturm »Freddy« im Indischen Ozean westlich von Australien auf seinem Weg nach Afrika.

In den frühen Stunden des 6. Februars 2023 entwickelte sich im Seegebiet zwischen Indonesien und Westaustralien ein Tropensturm, der unter dem Namen »Freddy« Wettergeschichte schreibt. Die Weltwetterorganisation  WMO prüft, ob der Zyklon der ausdauerndste Wirbelsturm ist, den Menschen bislang aufgezeichnet haben. Am 9. März war er bereits 32 Tage unterwegs und damit einen Tag länger als Zyklon »John«, der 1994 durch den Pazifik zog und 31 Tage Lebensdauer erreichte, bis er vor Alaska endete.

»Freddy« erfuhr zudem insgesamt vier bis sechs plötzliche, so genannte »rapide« Intensivierungen – so viele, wie noch nie ein Wirbelsturm der südlichen Hemisphäre zuvor. Er erreichte mehrfach die Stärke, die vergleichbar ist mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Skala, auf welcher Hurrikanstärken verzeichnet werden.

Seit der Wirbelsturm Madagaskar am 21. Februar erreicht hat, pendelt er in der Straße von Mosambik zwischen der Insel und dem afrikanischen Festland hin und her. Dabei legt er regelmäßig wieder an Stärke zu, bevor er erneut auf Land trifft. Begünstigt wird seine Stabilität von außergewöhnlichen schwachen Winden in seinem Umfeld. Normalerweise treffen tropische Wirbelstürme in dieser Region auf starke Winde, die sie nach Süden lenken, wo sie auf kältere Gewässer treffen. Mangels Energiezufuhr aus dem Wasser schwächen sie sich ab und lösen sich schließlich auf.

Da tropische Zyklone langsam ziehen, bringen sie betroffenen Regionen starke Dauerregen, die häufig in Überschwemmungen enden. Mindestens 20 Menschen starben bislang an den Folgen des Wirbelsturms. Meteorologen erwarten, dass er sich zum Wochenende hin auflösen wird, da er über Mosambik auf trockene Luftmassen treffen soll. Nach über 7000 Kilometern geht dann die Reise von »Freddy« zu Ende, nachdem er quasi den kompletten Indischen Ozean von Ost nach West durchquert hat.

Ein Expertenkomitee der WMO soll nun klären, ob »Freddy« tatsächlich offizieller Rekordhalter wird: Während er über Madagaskar wanderte, schwächte sich der Sturm so stark ab, dass er nicht mehr die Stärke eines tropischen Zyklons erreicht haben könnte.

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