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News: Wetterunabhängige Meteorbeobachtung

In Tavistock, rund hundert Kilometer von der kanadischen Stadt London entfernt, betreibt die Universität von West Ontario ein Meteor-Radar. Hiermit registrieren die Forscher unabhängig von Wetter und Tageszeit rund 2500 Sternschnuppen pro Tag.
Auf ihrem Weg durch die Atmosphäre erhitzen Meteore die Luft und ionisieren dabei ihre Atome. So entsteht entlang der Bahn ein Schlauch aus elektrisch geladenem Gas, welches die von einem Meteor-Radar ausgesandten Radiowellen reflektiert. Das reflektierte Signal wird dann am Erdboden registriert. Diese Methode ermöglicht es Wissenschaftlern der Universität von West Ontario, die Anzahl der in die Erdatmosphäre eindringenden Staubpartikel, ihre Eintrittswinkel und ihre Geschwindigkeiten zu bestimmen. Beobachtungen dieser Art lassen sich unabhängig vom Wetter durchführen, denn Radarstrahlen können Wolken durchdringen. Zudem sind die Meteore für die Radardetektoren am Tage ebenso gut sichtbar wie bei Nacht.
Meteoraktivität im Radiowellenbereich | Unabhängig von Tageszeit und Wetter kann ein Meteor-Radar den gesamten von seinem Standort aus beobachtbaren Himmel abbilden. Die Kreise markieren die Radianten der Perseiden beziehungsweise der Delta-Aquariden. Die mit "RFI" (Radio Frequency Interference) bezeichnete Struktur ist eine Störung. Das Netz der Koordinatenlinen gibt die Rektaszension (RA) beziehungsweise Deklination (DEC) an.
Die abgebildete Radarkarte zeigt den Himmel über Kanada am 8. August. Bei den auffälligen hellen Punkten nahe dem oberen Bildrand beziehungsweise rechts unterhalb der Bildmitte handelt es sich um Regionen erhöhter Meteoraktivität. Diese Orte bezeichnen Astronomen als den »Radianten« des Sternschnuppenschwarms. Der nördliche Fleck ist der Radiant des Perseiden-Schwarms. Der Name dieses Meteorstroms verweist auf das Sternbild Perseus, aus dem die Meteore zu kommen scheinen. Der südliche Fleck gehört zum Strom der Delta-Aquariden. Dieser wies zum Zeitpunkt der Beobachtung eine höhere Meteorrate auf als die Perseiden, was sich jedoch in den Tagen um den 11. bis 13. August ändern wird. Der Perseidenstrom nimmt dann an Intensität zu. Am Morgen des 13. August wir können wir mit rund achtzig Meteoren pro Stunde rechnen.

AK

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