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WHO: Millionen Kinder wegen Coronapandemie nicht ausreichend geimpft

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor mangelndem Impfschutz bei Millionen von Kindern. Durch die Pandemie seien Routineimmunisierungen vernachlässigt worden.
Ein Mädchen in Sierra Leone (Symbolbild)

Wegen der Coronakrise sind Millionen Kinder nicht oder ungenügend gegen andere Infektionskrankheiten geschützt. Die Zahl der Kinder, die keine einzige Impfdosis gegen Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten erhielten, stieg 2020 weltweit um 3,5 Millionen auf mehr als 17 Millionen an, wie UN-Organisationen am Donnerstag in Genf berichteten. Außerdem wuchs die Zahl der verpassten Teilimpfungen.

Geld und Personal für solche Routineimpfungen seien vielerorts zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt worden, stellten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest. Eltern seien mit geschlossenen Gesundheitseinrichtungen konfrontiert gewesen. Außerdem hätten manche ihre Kinder nicht impfen lassen, weil sie Sorge hatten, dass sie sich dabei mit dem Coronavirus anstecken könnten. Ausgangssperren waren laut Unicef und WHO eine weitere Hürde.

Besonders stark gingen Routineimpfungen im Mittleren Osten und Nordafrika zurück, sowie in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent. Auch in Lateinamerika wurden sinkende Zahlen beobachtet, doch dort hatte es schon vor der Pandemie einen Negativtrend gegeben. In Europa, Afrika und Ostasien blieb die Lage relativ stabil.

Wie entwickelt sich die Pandemie? Welche Varianten sind warum Besorgnis erregend? Und wie wirksam sind die verfügbaren Impfstoffe? Mehr zum Thema »Wie das Coronavirus die Welt verändert« finden Sie auf unserer Schwerpunktseite. Die weltweite Berichterstattung von »Scientific American«, »Spektrum der Wissenschaft« und anderen internationalen Ausgaben haben wir zudem auf einer Seite zusammengefasst.

Viele Länder hätten seit dem Vorjahr Fortschritte gemacht, um verpasste Impfungen nachzuholen, sagte Katherine O'Brien, die die Impfabteilung der WHO leitet. Manche Kinder werde man aber wohl nie mehr erreichen, sagte sie. Durch die wachsende Zahl an ungeschützten Kindern sei auch das Risiko für Ausbrüche etwa von Masern oder Kinderlähmung gestiegen. Deshalb seien gezielte Aufholaktionen nötig. »Wir müssen jetzt handeln, um diese Kinder zu schützen.« (jad)

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