Obstbau: Wie erkennt man reife Äpfel am besten?
Wann ist ein Apfel reif? Was im eigenen Garten vielleicht noch durch einfache Handgriffe einzeln ertastet werden kann, stellt Plantagenbesitzer vor unüberwindliche Hürden: Sie müssen sich mit Stichproben, Augenschein und Wachstumstabellen behelfen. Zukünftig könnte ihnen allerdings modernste Lasertechnologie helfen, wenn sich eine Anwendung von Rana Nassif von der Saint Joseph University in Beirut und seinen Kollegen durchsetzt: Mittels eines Lasers ermitteln sie exakt, wie reif ein Apfel am Baum ist. Sie setzten dazu einen Helium-Neon-Laser ein, mit dem sie das Obst bestrahlten – der Laser war nur wenige Milliwatt stärker als handelsübliche Laserpointer. Dann maßen sie, wie das Licht reflektiert wurde. Denn auch wenn die Haut eines Apfels glatt erscheint, so weist sie auf der Mikroebene zahlreiche Unebenheiten auf, die das einfallende Licht streuen.
Dies geschieht umso stärker, je jünger die Frucht ist. Mit zunehmender Reife verringert sich die Streuung dagegen immer weiter, was mit der gleichzeitig steigenden Zellaktivität in der Schale zusammenhängt. Die Zellatmung beispielsweise nimmt in dieser Zeit stark zu. Um zu testen, ob der optimale Reifegrad tatsächlich mit der schwächsten Lichtstreuung zusammenhängt, verglichen die Forscher ihre Werte mit der Ethenproduktion der Äpfel: Sie erreicht ihren Maximalwert ebenfalls am optimalen Verzehrtermin und sinkt danach wieder ab. Ist die Vollreife überschritten, steigert sich schließlich auch wieder die Streuung. Der Laser kann also schnell und einfach den perfekten Erntetermin ermitteln.
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