Verhaltensforschung: Wie gern teilen Kinder?
Wir Menschen verfügen über einen ausgeprägten Sinn für Fairness. Doch ist er uns in die Wiege gelegt, oder entwickelt er sich erst beim Heranwachsen? Um das herauszufinden, führten Ernst Fehr von der Universität Zürich und zwei Mitarbeiter mehrere Entscheidungsspiele mit 229 Kindern zwischen drei und acht Jahren durch. Die kleinen Versuchskaninchen sollten Süßigkeiten zwischen sich selbst und einem nicht im Raum anwesenden Partner verteilen.
Im ersten Spiel ging es um zwei Bonbons, von denen sich das getestete Kind nur eines nehmen durfte. Beim anderen hatte es die Wahl, es seinem Partner zu geben oder einfach liegen zu lassen. Unter den Kindern im Altersbereich von drei bis vier Jahren gönnte nur die Hälfte dem imaginären Gegenüber das zweite Bonbon. Dieser Anteil stieg mit zunehmendem Alter und betrug bei den Sieben- bis Achtjährigen immerhin bereits 80 Prozent.
In einem weiteren Spiel konnten die Kinder die beiden Bonbons entweder selbst behalten oder eines abgeben. Hier bestand also die Möglichkeit, sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Auch in diesem Fall nahm die Bereitschaft zu teilen mit dem Alter zu. Allerdings hatte sie Grenzen: Selbst bei den Sieben- bis Achtjährigen verzichteten weniger als die Hälfte auf das Extra-Bonbon, bei den Jüngeren waren es sogar nur 10 Prozent.
Eine wichtige Rolle für die Entscheidung spielte, wie gut den Kleinen der Partner bekannt war; mit einem Fremden teilten sie nur selten. Interessanterweise trafen Kinder, die eigene Geschwister hatten, öfter egoistische Entscheidungen.
Jan Hattenbach
Im ersten Spiel ging es um zwei Bonbons, von denen sich das getestete Kind nur eines nehmen durfte. Beim anderen hatte es die Wahl, es seinem Partner zu geben oder einfach liegen zu lassen. Unter den Kindern im Altersbereich von drei bis vier Jahren gönnte nur die Hälfte dem imaginären Gegenüber das zweite Bonbon. Dieser Anteil stieg mit zunehmendem Alter und betrug bei den Sieben- bis Achtjährigen immerhin bereits 80 Prozent.
In einem weiteren Spiel konnten die Kinder die beiden Bonbons entweder selbst behalten oder eines abgeben. Hier bestand also die Möglichkeit, sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Auch in diesem Fall nahm die Bereitschaft zu teilen mit dem Alter zu. Allerdings hatte sie Grenzen: Selbst bei den Sieben- bis Achtjährigen verzichteten weniger als die Hälfte auf das Extra-Bonbon, bei den Jüngeren waren es sogar nur 10 Prozent.
Eine wichtige Rolle für die Entscheidung spielte, wie gut den Kleinen der Partner bekannt war; mit einem Fremden teilten sie nur selten. Interessanterweise trafen Kinder, die eigene Geschwister hatten, öfter egoistische Entscheidungen.
Jan Hattenbach
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