Schmucksteine: Wie man braune Diamanten klar bekommt
Diamanten existieren in blau, gelb, rosa – und natürlich in kristallklar. Und sie alle erzielen hohe Preise. Nur die braunen Varianten fallen diesbezüglich ab, weswegen Produzenten versuchen, sie klar zu bekommen: Seit 1999 existiert daher ein Verfahren, bei dem unter extrem hohem Druck und Temperaturen von 2000 Grad Celsius vorhandene Unregelmäßigkeiten der Kristallstruktur beseitigt und die Steine dadurch aufgehellt werden. Es entstehen fast perfekte farblose Diamanten, die selbst das geschulte Auge nicht von echten und damit naturklaren Diamanten unterscheiden kann. Ian Godfrey von der University of Manchester und seine Kollegen untersuchten deshalb mit Unterstützung des Produzenten und Händlers De Beers, wie prinzipiell die Braunfärbung entsteht und was beim Aufklaren im Material passiert. Dazu analysierten sie entsprechend bearbeitete Diamanten vor und nach der Prozedur mit einem sehr leistungsfähigen Transmissionselektronenmikroskop, mit dem die Forscher bis hinein in die atomare Struktur der Proben blicken konnten.
Tatsächlich existieren in den brauen Steinen kleine Poren und Blasen, die die Färbung hervorrufen, wie dies zuvor schon vermutet worden war. Diese Hohlräume in der sonst kompakten Struktur sorgen dafür, dass Teile des einfallenden Lichts absorbiert und gestreut werden, so dass der Diamant braun erscheint. In den klaren Steinen fehlen diese Lücken dagegen von Anfang an. Die Hitzebehandlung entfernt einen großen Teil der Fehlerstellen, jedoch bei Weitem nicht alle – was mit entsprechenden Methoden leicht nachgewiesen und als Unterscheidungskriterium genutzt werden kann. Ob das preislich wirklich für jeden Kunden in Frage kommt, erscheint zweifelhaft. Händlern wie De Beers ermöglicht es aber eine Standardprüfung, so dass sie zertifizierte Ware in den Handel bringen könnten.
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