Ornithologie: Wie man mit den Flügeln zwitschert
Bei einer Expedition in Uganda und bei Tests im Windkanal haben Forscher nun herausgefunden, wie der Rotflankenbreitrachen sein markantes "Skrieek" erzeugt: mit zwei sonst völlig unauffälligen Federn seiner Flügel. Das berichten jetzt Forscher um Christopher J. Clark vom Peabody Museum of Natural History der Yale University im "Journal of Experimental Biology". Die als P6 und P7 bezeichneten Federn flattern dabei mit einer Frequenz von rund 1000 Hertz.
Clark und Team stiegen dazu dem Rotflankenbreitrachen (Smithornis rufolateralis) im Unterholz des ugandischen Regenwalds an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo nach – im Gepäck die Hochgeschwindigkeitskameras samt Energieversorgung. Die schlechten Lichtverhältnisse hätten es besonders schwer gemacht, brauchbares Filmmaterial vom charakteristischen Balztanz der Breitrachenmännchen zu bekommen, schreiben sie in einer Mitteilung ihres Instituts.
Das Geräusch entsteht, wenn der Vogel seine Flügel nach unten schlägt. Dabei führt die Luftströmung an den Federn zur lautstarken Vibration. Die benachbarten Federn hätten nur einen geringen oder gar keinen Einfluss auf den Klang. Experimente im Windtunnel bestätigten das.
Dass mit den Flügelfedern Geräusche erzeugt werden, ist in der Vogelwelt kein seltenes Phänomen. Nicht immer ist jedoch klar, ob das Geräusch einen kommunikativen Zweck erfüllt. Für mindestens 69 Vogelarten sei diese Methode der Lautäußerung belegt, schreiben die Forscher.
Der Rotflankenbreitrachen ist rund 13 Zentimeter groß und wiegt 30 Gramm. Der Klang seiner Flügel könne im Umkreis von 100 Metern gehört werden. Dabei wird außerdem ein weißer Fleck auf dem Brustgefieder sichtbar.
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