Exhumierung: Wie starb Tycho Brahe?
Um den Tod des berühmten Astronomen Tycho Brahe am 24. Oktober 1601 ranken sich zahlreiche Mythen. So wird immer wieder berichtet, dass es ihn dahinraffte, als er während eines Hofbanketts nicht unhöflich sein wollte und seinen Harndrang unterdrückte – bis seine Blase riss und ihn zehn Tage später der Tod ereilte.
Denn schon kurz nach der Beerdigung des Astronoms kamen auch erste Gerüchte über einen Mordkomplott auf. Der Adelige hatte lange Zeit am dänischen Hof gelebt – bis der neue König Christian IV. ihm die finanziellen Mittel kürzte. Er fiel in Ungnade, verließ das Königreich und folgte bald darauf der Einladung Kaiser Rudolfs II., der ihm eine Stelle als Hofmathematiker in Prag angeboten hatte. Dem Historiker Peter Andersen von der Université de Strasbourg zufolge könnte Brahe durchaus auf Geheiß von König Christian IV. ermordet worden sein.
Christine Baumgartner
Gut 400 Jahre später wollen der Archäologe Jens Vellev und sein Team von der dänischen Aarhus Universitet nun erneut versuchen, das Geheimnis um Brahes Tod zu lüften. Die Forscher erhoffen sich insbesondere von den Haar- und Knochenproben neue Erkenntnisse. Derzeit öffnen sie das Grab des Astronomen in der Prager Teyn-Kirche.
Denn schon kurz nach der Beerdigung des Astronoms kamen auch erste Gerüchte über einen Mordkomplott auf. Der Adelige hatte lange Zeit am dänischen Hof gelebt – bis der neue König Christian IV. ihm die finanziellen Mittel kürzte. Er fiel in Ungnade, verließ das Königreich und folgte bald darauf der Einladung Kaiser Rudolfs II., der ihm eine Stelle als Hofmathematiker in Prag angeboten hatte. Dem Historiker Peter Andersen von der Université de Strasbourg zufolge könnte Brahe durchaus auf Geheiß von König Christian IV. ermordet worden sein.
In den 1990er Jahren fanden Forscher erstmals Hinweise, die diesen Verdacht erhärteten: In Brahes Schnurrbart, der sich im Prager Nationalmuseum befindet, entdeckten sie eine über hundertfach erhöhte Quecksilberbelastung – ein möglicher Hinweis auf eine Vergiftung. Es könnte aber auch sein, dass sich der dänische Gelehrte selbst vergiftete: Brahe war auch Alchimist und versuchte Wunderarzneien herzustellen – dabei hantierte er auch mit großen Mengen giftigen Quecksilbers.
Der Astronom lebte nur wenige Jahre am Prager Hof von Rudolf II. Er starb im Alter von 54 Jahren. Er hatte unter anderem die These aufgestellt, dass sich Mond und Sonne um die Erde drehen und alle anderen Planeten die Sonne umkreisen – eine Art Kompromiss zwischen dem geozentrischen und dem heliozentrischen Weltbild.
Christine Baumgartner
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