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Umweltschutz: Wie viel Plastik schwimmt im Meer?

Plastikmüll im Meer sorgt viele Ökologen, da die Folgen weit reichend sind. Doch niemand weiß genau, wie groß das Problem tatsächlich ist.
Unfreiwilliger Maulkorb

Die Schätzungen, wie viel Kunststoff in den Weltmeeren treibt, gehen weit auseinander: Sie reichen von wenigen tausend bis zu mehreren Millionen Tonnen. Nun legen Marcus Eriksen vom Five Gyres Institute und seine Kollegen eine neue Kalkulation vor, die auf den gesammelten Daten von 24 Forschungsfahrten in die großen subtropischen Ozeanwirbel, vor die australische Küste, in das Mittelmeer und den Golf von Bengalen stammen. Laut ihrer Berechnung schwimmen weltweit rund 270 000 Tonnen Plastikmüll aktiv im Meer; der Abfall, der zum Beispiel bereits in der Tiefsee liegt, wird damit nicht erfasst. Eindrucksvoller als das Gesamtgewicht ist aber die errechnete Anzahl an Einzelteilchen. Da Kunststoffe leichtgewichtig sind, befinden sich etwa 5,25 Billiarden Partikel in den Ozeanen – von relativ großen Einzelteilen wie ganzen Tüten, Flaschen Netzen oder Schuhen bis hin zu unzähligen Mikroplastiken, die regional häufiger sind als tierisches und pflanzliches Plankton.

Die Forscher bemerkten zudem große regionale Unterschiede: In Küstennähe finden sich eher große Kunststoffteile, da sie hier von Müllhalden eingeweht oder durch Flüsse herantransportiert werden. In den subtropischen Wirbeln wie nördlich von Hawaii – bekannt als Müllstrudel der Menschheit – dümpeln dagegen mehrheitlich kleinere Partikel, während die kleinsten Körnchen in sehr abgelegenen Regionen wie dem Subpolarwirbel auftauchen. "Die subtropischen Wirbel arbeiten quasi wie Schredder, die die großen Plastikteile in sehr kleine zerlegen – und sie anschließend über den gesamten Ozean zu verteilen", so Eriksen. Das erklärt auch, warum beispielsweise im arktischen Eis vermehrt Kunststoff auftaucht, wo es die Forscher lange nicht erwartet hatten.

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