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Genderklischees: Wie Vorurteile über Generationen weitergegeben werden

Es ist eine häufig anzutreffende Fehlannahme, dass Jungen besser in Mathe seien als Mädchen. Mit fatalen Folgen, denn diese trauen sich dadurch weniger zu und schneiden in Rechenaufgaben oft schlechter ab. Wie genau verbreitet sich solcher Irrglaube?
Kinder sitzen in einer Schulklasse in Asien

Mädchen sind besser in Mathe als Jungen! Zugegeben: Die Aussage trifft nur auf manche Länder zu. Finnland etwa, Katar oder China. Trotzdem glauben viele Menschen, das männliche Geschlecht trage überlegene Rechenfähigkeiten in sich. In China teilen über 40 Prozent der Bevölkerung diese Vorstellung. Wie genau verbreitet sich solcher Irrglaube? Der Frage sind zwei Wissenschaftler der Columbia University in New York und der University of Science and Technology in Peking nachgegangen. Wie sie in »Nature« berichten, werden Stereotype von den Eltern an die Kinder weitergegeben – und von diesen dann an andere Kinder.

Alex Eble und Feng Hu analysierten dazu Daten von über 8000 Schülerinnen und Schülern aus China und deren Eltern. Sie berechneten für jedes Kind einen Faktor, der widerspiegelte, wie viele Eltern pro Klasse annahmen, Jungen seien von Natur aus besser in Mathe. Das Ergebnis: Je höher der Faktor, desto wahrscheinlicher war es, dass ein Kind an die mathematische Überlegenheit von Männern glaubte. Die Bildungsforscher schlussfolgerten, dass also nicht nur die eigenen Eltern, sondern auch die Eltern der Klassenkameraden solche Anschauungen an die jüngere Generation weitertragen. Doch es bleibt nicht bei der bloßen Überzeugung. Hingen viele Eltern dem Irrglauben an, so schnitten Mädchen in Rechenaufgaben tatsächlich schlechter ab. Wie man dem entgegenwirken könnte, demonstrierten Eble und Hu in einer früheren Studie: Werden Mädchen mit Lernschwierigkeiten in Mathe in diesem Fach von einer Lehrerin unterrichtet, fällt ihnen das Rechnen leichter.

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