Verhaltensforschung: Wiehern macht Pferd zum Individuum
Pferde achten nicht nur auf Äußerlichkeiten, auch die typische Stimmlage gehört für sie zum Erscheinungsbild eines Herdenmitglieds. Wiehert ein Artgenosse anders als erwartet, wird die unerwartete Stimme sofort erkannt, wie Forscher der University of Sussex in einem Verhaltensexperiment zeigen konnten. Die Fähigkeit, einzelne individuelle Eigenschaften zu einem Gesamtbild zu integrieren, war bislang nur von Menschen und anderen Primaten bekannt.
In dem Versuch präsentierte das Team um Leanne Proops einer Gruppe von Pferden einen ihnen bekannten Artgenossen, der für etwa eine Minute wenige Meter vor ihnen platziert wurde. Dann führte ein Helfer das Tier außer Sicht hinter eine Barriere. Etwa zehn Sekunden nach dem Verschwinden des Pferdes spielten die Wissenschaftler über einen Lautsprecher nahe dem Sichtschutz eine Aufnahme des Wieherns eben dieses Individuums ab und beobachteten die Reaktion der Gruppe. Die Forscher wiederholten daraufhin die Prozedur mit dem Unterschied, dass sie das Wiehern eines anderen Herdenmitglieds abspielten, das nicht zum entschwundenen Tier passte. In beiden Fällen reagierte die Gruppe, indem sie schnell in die Richtung des Geräusches schaute. Im Falle des falschen Wieherns jedoch war die Reaktionszeit deutlich kürzer, und das Hinschauen dauerte länger.
Proops schließt daraus, dass die verkehrte Stimme die Erwartungshaltung der Tiere störte und diese durch den unpassenden Reiz irritiert wurden. Die gestiftete Verwirrung zeigt der Forscherin an, dass auch Pferde die Eigenschaften einzelner Artgenossen gekoppelt in Form eines geistigen Bildes abspeichern. Dies sei eine klare Parallele zum Menschen und beweise, dass auch Nicht-Primaten zu komplexen Erkennungsleistungen im Stande sind. (ne)
In dem Versuch präsentierte das Team um Leanne Proops einer Gruppe von Pferden einen ihnen bekannten Artgenossen, der für etwa eine Minute wenige Meter vor ihnen platziert wurde. Dann führte ein Helfer das Tier außer Sicht hinter eine Barriere. Etwa zehn Sekunden nach dem Verschwinden des Pferdes spielten die Wissenschaftler über einen Lautsprecher nahe dem Sichtschutz eine Aufnahme des Wieherns eben dieses Individuums ab und beobachteten die Reaktion der Gruppe. Die Forscher wiederholten daraufhin die Prozedur mit dem Unterschied, dass sie das Wiehern eines anderen Herdenmitglieds abspielten, das nicht zum entschwundenen Tier passte. In beiden Fällen reagierte die Gruppe, indem sie schnell in die Richtung des Geräusches schaute. Im Falle des falschen Wieherns jedoch war die Reaktionszeit deutlich kürzer, und das Hinschauen dauerte länger.
Proops schließt daraus, dass die verkehrte Stimme die Erwartungshaltung der Tiere störte und diese durch den unpassenden Reiz irritiert wurden. Die gestiftete Verwirrung zeigt der Forscherin an, dass auch Pferde die Eigenschaften einzelner Artgenossen gekoppelt in Form eines geistigen Bildes abspeichern. Dies sei eine klare Parallele zum Menschen und beweise, dass auch Nicht-Primaten zu komplexen Erkennungsleistungen im Stande sind. (ne)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben