Schottisches Hochland: Wikingerzeitliche Bootsbestattung entdeckt
Ihre letzte Ruhestätte fanden die Fürsten der Wikingerzeit für gewöhnlich in ihren Holzbooten. Völlig unerwartet entdeckten Archäologen jetzt eine solche 1000 Jahre alte Bootsbestattung auf der westschottischen Halbinsel Ardnamurchan – die erste auf dem britischen Festland, die in unversehrtem Zustand freigelegt werden konnte.
Neben den wenigen Überresten des Verstorbenen fanden die Archäologen ein reiches Beigabenensemble, darunter auch verschiedene Waffen aus Eisen: eine Axt, einen Speer, ein Schwert mit reich verziertem Griff sowie einen Schildbuckel. Vom Gewand des Wikingerkriegers stammt noch eine Bronzenadel. Doch haben sich auch Teile eines Trinkhorns aus Bronze erhalten sowie ein Wetzstein aus Norwegen und eine Gewandnadel, die wohl in Irland gefertigt wurde.
Karin Schlott
Aus dem zirka fünf Meter langen Grab konnten die Archäologen ungefähr 200 Metallnieten bergen, mit denen ehemals die hölzernen Bootsplanken zusammengehalten wurden. Diese haben das vergangene Jahrtausend zwar nicht überdauert, aber "die Fundstücke und der Erhaltungszustand machen diese Entdeckung zu einem der wichtigsten altnordischen Gräber, die wir je in Großbritannien ausgegraben haben", so die Archäologin Hannah Cobb von der University of Manchester.
Neben den wenigen Überresten des Verstorbenen fanden die Archäologen ein reiches Beigabenensemble, darunter auch verschiedene Waffen aus Eisen: eine Axt, einen Speer, ein Schwert mit reich verziertem Griff sowie einen Schildbuckel. Vom Gewand des Wikingerkriegers stammt noch eine Bronzenadel. Doch haben sich auch Teile eines Trinkhorns aus Bronze erhalten sowie ein Wetzstein aus Norwegen und eine Gewandnadel, die wohl in Irland gefertigt wurde.
Erstmals am Ende des 8. Jahrhunderts n. Chr. waren Skandinavier nach Großbritannien übergesetzt und plünderten Klöster und Siedlungen. Um dieselbe Zeit überfielen sie auch Westschottland, wie es zahlreiche dort entdeckte Gräber der Wikingerzeit bezeugen. Über die Sitte, die Verstorbenen in Booten beizusetzen, hatte 922 der arabische Reisende Ibn Fadlan einen Bericht verfasst. Bei einem Besuch des Wikingervolkes der Rus im heutigen Russland erlebte er, wie der tote Fürst mit Teilen von Pferden, Haustieren, Waffen und einer getöteten Sklavin in einem Boot aufgebahrt und anschließend verbrannt worden war.
Karin Schlott
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