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Naturschutz: Wilderei vernichtet ehemals weltgrößte Flusspferdpopulation

Flusspferd-Kadaver
Ausufernde illegale Jagd im Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo bedroht die letzten im Schutzgebiet überlebenden Flusspferde (Hippopotamus amphibius).

Der Bestand der Dickhäuter ist nach Angaben des WWF seit 1974 von knapp 29 000 Individuen – die einst größte Einzelpopulation – auf heute nur noch 887 zurückgegangen. Allein in den letzten zwei Jahren wurden knapp 500 Tiere geschossen, wie ein Vergleich zweier Zählungen aus der Luft ergab. Das Fleisch der Flusspferde wird für etwa fünfzig Dollar an Rebellengruppen, reguläre Armeeeinheiten oder Menschen in den umliegenden Flüchtlingslagern und Dörfern verkauft. Die großen Zähne der Bullen dagegen gehen in den Schwarzmarkt für Elfenbein.

Schutzanstrengungen im Park – ein Weltnaturerbe der UNESCO – werden durch die Anwesenheit von Soldaten und anderen bewaffneten Gruppen verhindert oder zumindest erschwert, sodass die Arbeit für Naturschützer und Wildhüter mitunter lebensgefährlich ist. Zudem zerstört die Wilderei die Lebensgrundlage für tausende Fischer am Lake Edward im Schutzgebiet, denn die Flusspferde düngen mit ihrem Kot das Wasser des Sees und bewirkten dadurch eine hohe Fischpopulation. Als Folge der ausufernden Jagd gingen daher ebenso die Erträge durch Fischfang massiv zurück.

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